Möglicher Bombenfund in Viersen-Süchteln Viersen bereitet sich auf Evakuierung vor

Viersen. · Bei Vorbereitungen für Kanalarbeiten in Süchteln schlugen Metalldetektoren Alarm. Ob es Blindgänger sind, steht noch nicht fest.

Arbeiter fanden an der Bruchstraße einen verdächtigen Gegenstand. Ist es eine Bombe, muss das Irmgardis-Krankenhaus geräumt werden.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Die Stadt Viersen richtet ab Freitag, 7. Februar, ein Notkrankenhaus in der Sporthalle am Ransberg im Stadtteil Dülken ein. Dort sollen Patienten des St.-Irmgardis-Krankenhauses Süchteln untergebracht werden, falls das Hospital wegen einer Bombenentschärfung evakuiert werden muss. Auch Parkplätze werden gesperrt, damit Kranken- und Rettungswagen Platz finden. Noch ist aber unklar, ob das St.-Irmgardis-Krankenhaus wirklich evakuiert werden muss. Es gibt allerdings zwei Verdachtsfälle auf Weltkriegsbomben.

Bei Sondierungsarbeiten für Kanalarbeiten im Stadtteil Süchteln schlugen Metalldetektoren Alarm. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst bei der Bezirksregierung Düsseldorf wird im Lauf der nächsten Wochen prüfen, ob dort im Boden ein oder zwei Blindgänger verborgen sind. Untersucht werden zwei Stellen im Bereich Bruchstraße/Hafenstraße/Niederstraße. Dort baut die NEW seit einiger Zeit an einem neuen Kanal.

„Das kann eine nicht explodierte Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg sein, ebenso gut aber auch irgendein anderer Gegenstand aus Metall“, sagt Stadtsprecher Frank Schliffke „Typische Funde bei solchen Prüfungen sind etwa Schubkarren, Metallbadewannen oder auch Leitungen und anderer Abfall, der irgendwann verbuddelt wurde.“

Bei einem der beiden verdächtigen Metallgegenstände gibt’s einen erhöhten Schwierigkeitsgrad: Er liegt etwa sieben Meter tief in der Erde, rund fünf Meter unter dem Grundwasserspiegel. „Bevor nach dem verdächtigen Gegenstand gegraben werden kann, muss zunächst das Grundwasser an dieser Stelle abgesenkt werden“, erläutert der Stadtsprecher. Dazu wurden in den vergangenen Tagen Brunnen gesetzt, Rohrleitungen verlegt und Kontrollstellen gebohrt. Dabei wurde etwa 20 Meter von dem bereits bekannten Verdachtspunkt eine weitere Auffälligkeit im Boden gefunden. Diese liegt etwa 3,5 Meter unter der Oberfläche. Die Pumpen laufen bereits.

Sobald das Grundwasser den nötigen Stand erreicht hat, geht es an die genaue Untersuchung der gegenstände. „Wann genau das der Fall sein wird, steht noch nicht fest“, sagt Schliffke. Das könne durchaus zehn Tage dauern.

Für Anwohner oder Menschen, die die Arbeitsstellen passieren, besteht nach Angaben der Stadt keine Gefahr. „Wenn Absperrungen errichtet werden, dann lediglich, um die Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen und das eingesetzte Material zu schützen“, betonte der Stadtsprecher.

Evakuiert werden muss das Süchtelner Krankenhaus voraussichtlich nur, wenn tatsächlich eine große Bombe mit der Sprengkraft von 500 Tonnen TNT im Boden lagert. Ist sie mit einem Aufschlagzünder versehen, kann in Ruhe evakuiert werden. Hat sie aber einen Säurezünder, ist höchste Eile geboten. Dann müssen alle Menschen den Radius von 600 Meter um die Bombe umgehend verlassen.