Gastronomie in Viersen Gastronomie braucht Hilfen
Viersen. · (Red) Landrat Andreas Coenen (CDU) hat das alt eingesessene Viersener Hotel-Restaurant „Zur eisernen Hand“ besucht. Gemeinsam mit Thomas Jablonski, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Viersen, und Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin von Niederrhein Tourismus, informierte er sich über die Lage der örtlichen Gastronomie und Hotellerie in der Corona-Krise.
„Das Hotel- und Gaststättengewerbe gehört zu den Branchen, die von der Krise besonders schwer betroffen sind“, erklärte der Landrat. „Es ist beeindruckend, wie die Gastronomen und Hoteliers versuchen, die Lage zu meistern. Hilfreich ist es, wenn die Politik in Bund und Ländern für Planungssicherheit sorgt: Die Gastwirte müssen sich darauf verlassen können, dass die Regeln für den Betrieb in Corona-Zeiten langfristig gelten – das gilt besonders für die Zahl der erlaubten Gäste.“
Jablonski sagte: „Viele Gastronomen haben pfiffige Konzepte entwickelt für einen Open-Air-Betrieb unter Einhaltung der Corona-Regeln. Doch spätestens mit Beginn der kalten Jahreszeit droht der Branche ein Einbruch; dann brauchen die Gastronomen öffentliche Unterstützung, etwa durch weitere Überbrückungshilfen oder eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer.“ Baumgärtner erklärte: „Niederrhein Tourismus ist stets in engem Austausch mit NRW Tourismus, Dehoga und den Betrieben, um Konzepte und Marketing der aktuellen Lage entsprechend anzupassen.“
Der Betrieb „Zur eisernen Hand“ istseit zwölf Jahren im Familienbesitz. Seit 1952 betreibt die Familie Pauen dort ein Restaurant, seit 1985 zusätzlich ein Hotel. „Die Folgen von Corona waren deutlich spürbar“, sagt Inhaber Stefan Pauen. Im Zuge des Shut downs sei der Umsatz des Hotels um 95 Prozent eingebrochen. Noch immer fehlten 60 Prozent der früheren Einkünfte. Auch das Restaurant war stark betroffen. Aktuell laufe der normale Restaurantbetrieb wieder gut an. Allerdings treibe ihn die Sorge um, dass die Politik die Auflagen sehr kurzfristig wieder strenger gestalten könnte, sagt Pauen. „Das würde unsere Planungen zunichtemachen und hätte wieder finanzielle Konsequenzen für uns. Ich wünsche mir, dass die Politik geradlinig agiert.“