WZ-Wahlcheck Wie lockt man die Leute nach Grefrath?
Grefrath. · Im dritten Teil unserer Umfrage unter den Parteien geht es um das Thema Tourismus und Grefraths Vermarktungs-Chancen.
„Grefrath? Da war ich schon mal Eislaufen.“ Diese Antwort bekommt man öfter mal, wenn man am Niederrhein vom Heimatort an der Niers erzählt. Der „EisSport & EventPark“, aber auch das Freilichtmuseum Dorenburg in Trägerschaft des Kreises Viersen und das Freibad sind wahre Publikumsmagneten. An den Bootsanlegestellen der Niers und am Flugplatz Niershorst ist an schönen Tagen auch immer etwas los. Doch irgendwie scheint die Gemeinde im Ganzen – Gastronomie, Handel, Hotels – davon weniger zu profitieren. Wie kann der Tourismus angekurbelt werden? Würde dabei ein gezieltes Marketing der Gemeinde helfen? Auf diese Fragen haben die Parteien und Wählergemeinschaften Antworten gegeben.
Grefrath-App soll verbinden
CDU: „In unserem Wahlprogramm sind viele Punkte enthalten, die das Ziel haben, Tourismus und Gemeindemarketing zu stärken. Beispielsweise soll der Marktplatz in Grefrath durch Umgestaltung und Erneuerung des Pflasters eine höhere Aufenthaltsqualität erreichen. Die Veranstaltungen am Flugplatz sollen stärker in das Gemeindeleben eingebunden werden. Für uns ist die Einführung einer „Grefrath-App“ wichtig. Hinweise zu Veranstaltungen, unter anderem im Eisstadion, Freibad, Gastronomie-Hinweise, könnten mit dieser App abgebildet werden. Durch die „Grefrath-App“ wollen wir die Ortsgemeinschaft stärken und auch das Heimat-Shoppen intensivieren.
Wir setzen uns dafür ein, eine gemeinsame Gastronomie für Eisstadion, Freibad und Freilichtmuseum zu entwickeln. Eine Optimierung der vorhandenen Radwegnetze halten wir für wertvoll, um eine bessere Verbindung der vier Ortsteile zu schaffen und die Vernetzung der touristischen Attraktionen unter Einbeziehung der Ortszentren zu verbessern. Wir wollen die Landesgartenschau 2026 in unserer Gemeinde ermöglichen und die damit verbundenen Chancen vielseitig, auch für den Tourismus nachhaltig nutzen.“
Eigenes Marketingkonzept
SPD: „Wirtschaftsförderung heißt für Grefrath immer auch Tourismusförderung. In der Vergangenheit ist dies trotz unserer steten Anmahnungen viel zu kurz gekommen. Die vielen schönen Seiten unserer Gemeinde sind erheblich besser zu vermarkten. Das Radwegenetz verbindet die touristischen Highlights und muss besser in Stand gehalten, besser beschildert und auch überregional beworben werden. Im Rahmen der Landesgartenschau 2026, die wir uneingeschränkt befürworten, können nachhaltige Lösungen dafür konzipiert und geschaffen werden: Belebung der Gastronomie, Ferienunterkünfte und Verknüpfung mit dem bestehenden Einzelhandelskonzept. Die Beteiligung an der Niederrhein-Tourismus GmbH reicht nicht aus und soll durch ein eigenes Marketingkonzept ergänzt werden.“
Ein Leitbild entwickeln
Grüne: „Wir haben viele Attraktionen mit hoher Magnetwirkung in der Gemeinde. Nicht zuletzt verfügt unsere Gemeinde über wunderschöne Naturlandschaften. Deren Schutz hat für uns in den nächsten Jahren Priorität. Die Fragestellungen zu Tourismus und Marketing sind letztendlich auch Fragestellungen der finanziellen Mittel. Natürlich wären Imagefilme, Werbebudgets und Hochglanzbroschüren begrüßenswert, leider jedoch hatten wir nie die finanziellen Spielräume hier nachhaltig einzusteigen. Ohne übergreifendes Konzept und Idee für unsere Gemeinde bleiben auch einzelne Maßnahmen nur
Stückwerk. Wir befürworten deshalb die Idee des Bürgermeisterkandidaten Jens Ernesti, ein Leitbild zu entwickeln und diese Gesamtstrategie dann auch im Bereich des Tourismus-Marketing zu nutzen.“
Konzept der Wirtschaftsförderung
FDP: „Man muss mehr auf die örtliche Gastronomie aufmerksam machen. In Zusammenarbeit mit einem Marketingbüro muss ein Gesamtkonzept erstellt werden, um alle Freizeitangebote, zusammen mit den gastronomischen Angeboten der Gemeinde, darzustellen. Grefrath hat hier bereits so viel zu bieten, werben wir also mehr damit. Eine große Chance sehen wir hier in der Bewerbung für die LaGa 2026. Die Stelle des Wirtschaftsförderers muss permanent besetzt sein. Kampagnen wie 'nachwachsendes Hotel', Einbindung von Landwirten in den Tourismus (Streichelzoo, Erlebnisurlaub, Kinderfreizeit), Straßenfest für die örtliche Gastronomie, Erhaltung und Erweiterung Freibad, Dorenburg, Eisstadionwerbung in den Niederlanden etc. – all das sollte in einem Konzept von Wirtschaftsförderung und Tourismusexperten erarbeitet werden.“
„Touristische Story“ entwickeln
GOVM: „Grefrath braucht eine Strategie, wie sich Touristen von den Sehenswürdigkeiten und Sportstätten in Gaststätten und Geschäfte locken lassen. Hier denkt GOVM an neue Techniken (smart village). Etwa an einen über freies W-Lan an bestimmten Punkten abrufbaren Touristik-Wegweiser mit Adressen und Angeboten aller gastronomischen Betriebe und Geschäfte. Auch simple Hinweisschilder würden helfen. Notwendig ist hierbei die enge Kooperation mit Einzelhändlern, Gastronomen, Hoteliers und Anbietern von Ferienwohnungen. Touristische 'Pakete', eventuell mit Gutscheinen für Restaurants, könnten Touristen zeigen, wie sie einen oder mehrere Tage in Grefrath und Umgebung verbringen können. Langfristig sollte Grefrath eine 'touristische Story' entwickeln (denkbar etwa: 'Textilstadt am Niederrhein im Wandel').“
AfD antwortet nicht konkret
AfD: „Auf unserer neuen Homepage der AfD des Gemeindeverbands Grefrath (Grefrath-AfD.de) finden Sie Antworten auf Ihren Fragenkatalog.“