Betriebe müssen mehr Lehrstellen schaffen
Bundesarbeitsministerin von der Leyen besuchte am Dienstag die FAA Bildungsgesellschaft in Viersen. Sie warb für mehr Ausbildung.
Viersen. Prominenten Besuch hatte am Dienstag die FAA Bildungsgesellschaft an der Helmholtzstraße in Viersen: Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) war auf Einladung ihres Parteifreundes Uwe Schummer in die Kreisstadt gekommen, um sich ein „innovatives Unternehmen“ (von der Leyen) anzusehen.
Bei ihrem Rundgang traf sie in der Malerwerkstatt den Auszubildenden Daniel Houben und kam mit ihm ins Gespräch. Der 23-Jährige schilderte, dass er morgens um 5.45 Uhr aufstehe, um pünktlich um 7.30 Uhr an seinem Arbeitsplatz zu sein. Erst gegen 17.30 Uhr sei er wieder zu Hause.
FAA-Geschäftsführer Theo Holland zeigte der Ministerin auch, wie die Auszubildenden mit CNC-Fräsmaschinen arbeiten. Von der Leyen appellierte an die FAA, ihre Arbeit in mittelständischen Unternehmen bekannter zu machen.
Ingo Zielonkowsky, Chef der auch für den Kreis Viersen zuständigen Arbeitsagentur Krefeld, lobte, dass die Berufsorientierung gut funktioniere. Trotzdem gebe es hier für 100 Jugendliche nur 60 Ausbildungsplätze. „Wir müssen deshalb die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe erhöhen“, sagte er. Im Kreis gebe es 500 Unternehmen, die ausbilden dürften, es aber nicht täten.
„Wir müssen uns aufmachen zu den jungen Leuten“, so von der Leyen. Durch eine moderne Berufsbezeichnung wie Medientechnologe statt Drucker könne man Jugendliche für einen Beruf interessieren. Eine besondere „Problemgruppe“ sind die 25- bis 35-Jährigen, die ohne Schulabschluss sind. Im Kreis gibt es davon 4000. „Diese Menschen müssen wir zurück auf die Schulbank schicken. Dafür brauchen wir Einrichtungen wie die FAA“, sagte von der Leyen.
Gelernt habe sie bei ihrem Besuch in Viersen auch etwas, meinte die Ministerin. Dass die Firma Mars in Viersen zu Hause sei, habe sie vorher nicht gewusst. Mit einem Korb voller Produkte aus dem Kreis, einem Blumenstrauß und einem Schlüsselanhänger in Würfelform, den Auszubildende hergestellt hatten, trat die Ministerin die Heimfahrt nach Hannover an.