Das „Käffchen am Steinkreis“: Erstes Integrationsunternehmen im Kreis
Mit dem Café ist kreisweit das erste Unternehmen dieser Art eröffnet worden.
Viersen. Mit Blick auf die appetitlich aussehenden Torten in der Vitrine spricht NRW-Sozialminister Guntram Schneider (SPD) von einem „Sahnestückchen in der Behindertenpolitik“. Gemeint ist „Das Käffchen am Steinkreis“, das am Freitag von Schneider eröffnet wurde.
Damit ist das erste Integrationsunternehmen im Kreis Viersen (Gesellschafter ist die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung) an den Start gegangen. Diese Unternehmen sind auf wirtschaftlichen Erfolg angelegte Betriebe, deren Mitarbeiter in der Regel zu bis zu 50 Prozent Menschen mit schweren Behinderungen sind. 200 solcher Betriebe gibt es in NRW.
In dem barrierefreien Café im Neubaugebiet hinter dem Viersener Bahnhof — von der Neusser Designerin Lucie Busch freundlich-modern gestaltet — arbeiten künftig sieben Menschen mit und ohne geistige Behinderung in gemischten Teams zusammen. Alle sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Spezielle Vorkehrungen wurden unter anderem mit einer sich auf Knopfdruck öffnenden Tür zu den Toiletten (für Rollstuhlfahrer) und mit Speisekarten zum Ankreuzen getroffen — das Service-Personal muss also nicht aufschreiben, ob der Gast nun einen „Strammen Max“ oder ein „Rührei klassisch“ möchte.
Leiterin ist die 36-jährige Hotelfachfrau Heike Rohr aus Anrath. Sie betont, dass das „Käffchen“ für jedermann offen stehe — „von klitzeklein bis uralt“. Man sei „kurz vor knapp“ mit den Bauarbeiten fertig geworden, jetzt stünden die Nachbarn bereits neugierig an der Scheibe.
Am „Kennenlern- und Probiertag“ (Sonntag, 11 bis 18 Uhr) können sie und alle weiteren Interessierten sich ein Gesamtbild von dem Café im „Haus am Steinkreis“ (insgesamt rund 50 Plätze im Innen- und über 60 im Außenbereich) machen. Ab Montag ist es dann regulär geöffnet, täglich von 8 bis 18 Uhr.