Service-Stellen in Stadtteilen schließen
Die beiden Standorte Süchteln und Dülken werden im Stadthaus zentralisiert.
Viersen. Enttäuscht verließen zahlreiche Besucher die Zuschauerränge des Sitzungssaals im Forum: Die überwiegend älteren Gäste des Viersener Haupt- und Finanzausschusses haben am Montagabend ohne Erfolg ihr Unverständnis über das Vorhaben von Politik und Verwaltung, die Servicestelle in Dülken und die Meldestelle in Süchteln zu schließen, demonstriert.
Gegen die Stimme der Linken und einer Enthaltung aus den Reihen der SPD hat die Politik die Zentralisierung des Service-Centers im Viersener Stadthaus und damit das Aus für die Anlaufstellen in den beiden Stadtteilen beschlossen. Geschlossen werden die Türen der beiden Stellen spätestens zum 1. Juli. Durch die damit verbundene Einsparung von zwei Stellen werden die Gesamtkosten laut Verwaltung jährlich von 837 940 Euro um 138 540 Euro auf 699 400 Euro verringert. Hinzu kommen Einsparungen von Mieten für Büroflächen (jährlich etwa 40 000 Euro), die aufgegeben werden könnten, weil Verwaltungsmitarbeiter in das frei werdende Büro in Dülken umgesiedelt werden können. Nach zwölf Monaten wird überprüft, ob auf eine dritte Stelle verzichtet werden kann und damit insgesamt 193 260 Euro gespart werden können.
Bürgermeister Günter Thönnessen warb um Verständnis: Unter anderem diese drei Service-Stellen seien ein „Luxus“, der dazu führe, dass „wir 15 bis 20 Millionen Euro mehr ausgeben, als wir jedes Jahr haben“. „Diejenigen, die es zurückzahlen müssen, sind unsere Kinder und Enkel.“ Gleichzeitig versicherte er, dass das Service-Center im Stadthaus optimiert werde.
So sollen mehr Sitzgelegenheiten in Wartezonen geschaffen werden. Für Menschen mit Sehschwächen soll ein Aufrufsystem den Besuch erleichtern. Bei der Erneuerung des städtischen Internetangebots wird laut Bürgermeister darauf geachtet, die Online-Dienstleistung des Service-Centers zu verbessern. So sollen zum Beispiel verschiedene Formulare zentral zum Herunterladen schnell zu finden sein. gran