Dülkens älteste Urkunde: Haus, Hof und Scheuer verpfändet

Dülkens älteste Urkunde wurde aufwändig restauriert.

Foto: Baum

Viersen. Dülken feiert Jubiläum. Die ehemals größte Stadt im Kreis Kempen-Krefeld wird 650 Jahre alt. Und rechtzeitig zum Jubiläum kann sich der heutige Viersener Stadtteil über ein historisch bedeutsames Zeugnis freuen: eine Urkunde aus dem Jahr 1400. Arie Nabrings, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV), überreichte die Urkunde gestern im Pfarrhaus St. Cornelius an Pfarrer Rainer Thoma. Der VVV hatte mit 5500 Euro die Restauration der ältesten Urkunde aus dem Pfarrarchiv St. Cornelius samt Siegel ermöglicht.

Die Urkunde vom 20. Januar 1400 berichtet von einem Verkauf der Eheleute Joh. und Kath. Wenckom an die Brudermeister der Bruderschaft St. Antonius, Fabianus und Sebastianus. Verkauft wurde eine Rente von einem Malter Roggen, lieferbar auf St. Remigius. Sie verpfändeten als Sicherheit Haus, Hof und Scheuer samt Garten in Dülken.

Es handele sich bei Urkunde und Siegel um „historisch wertvolle Dinge“, sagte Nabrings, der frühere Viersener Stadtarchivar und heutige Leiter des rheinischen Archivberatungs- und Fortbildungszentrums des Landschaftsverbandes Rheinland in Brauweiler.

Geschrieben wurde die Urkunde in Niederdeutsch auf Pergament. „Sie ist geglättet und gereinigt worden“, so Nabrings. Das Siegel konnte nur bedingt restauriert werden, da es schon in großen Teilen zerstört war. Es befindet sich nun in einer Siegeltasche.

Die alten Urkunden sind aufgelistet im sogenannten Findbuch des Pfarrarchivs St. Cornelius. Dies ist bereits digitalisiert, wie Pfarrer Thoma erläuterte. Dies sei mit einem überschaubaren Kostenaufwand geschehen.

Ob die jetzt restaurierte älteste Urkunde Dülkens im Rahmen einer Ausstellung für die Öffentlichkeit zu sehen sein wird, ist noch nicht geklärt. „Wir wissen nicht, was die Stadt Viersen zum Jubiläum plant“, so Nabrings. Beigeordneter Paul Schrömbges habe aber zum Thema seinen Besuch angekündigt, sagte Pfarrer Thoma.