Eine Stadttour mit dem Minister

Harry K. Voigtsberger äußerte sich auch zur Alten Polizeivilla.

Viersen. Unter wie vielen Vorgängern von Harry K. Voigtsberger (SPD), dem aktuellen NRW-Minister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr, das Thema Innerstädtischer Erschließungsring schon behandelt worden ist, wurde am Freitag nicht gesagt. Doch Alfons Görgemanns, SPD-Fraktionsvorsitzender in Viersen, stellte zumindest fest, dass CDU-Urgestein Fritz Meies, der langjährige Stadtplaner Manfred Kuropka und er selbst quasi die einzigen Verantwortlichen in der Stadt seien, „die aus der Anfangszeit des Themas übriggeblieben sind“.

Nach einer etwa 45-minütigen Rundfahrt mit dem Minister durch Alt-Viersen (unter anderem mit Halt am Nordkanal) stellte die Stadt im Technischen Rathaus Projekte vor, die vom Land gefördert werden: in der Südstadt und der historischen Altstadt Dülken. Positive Entwicklungen (etwa der „Südstadtsommer“) wurden ebenso genannt wie nach wie vor vorhandene Probleme (Leerstand von Ladenlokalen in Dülken).

CDU-Chef Paul Mackes war es dann, der den Besuch aus Düsseldorf auf die Alte Polizeivilla an der Josefstraße 1 ansprach, jenem Streitobjekt der vergangenen Wochen und Hindernis für den Lückenschluss des Erschließungsrings. Voigtsberger stellte klar: „Eine Unter-Denkmalschutz-Stellung bedeutet nicht, dass das Gebäude nicht mehr abgerissen werden kann.“ Das Straßenbauvorhaben sei als solches nicht gefährdet. Das bedeutet konkret: Um ein „geregeltes Verfahren“ einzuhalten, soll die Villa zwar unter Denkmalschutz gestellt werden. Sie kann aber später dennoch zugunsten der Trasse abgerissen werden.

Man akzeptiere die Aussagen aus dem Ministerium, sagte am Freitag Martina Maaßen, die für die Grünen sowohl im Landtag als auch im Viersener Stadtrat sitzt. Immer wieder hatte sich ihre Partei für den Erhalt des maroden Gebäudes eingesetzt.

SPD-Mann Alfons Görgemanns: „Dass die Straße fertig wird, würde ich gerne noch erleben — und zwar am liebsten noch im Amt.“