Auftakt des Straßenkarnevals in Viersen Gelungenes drittes Biwak auf dem Remigiusplatz

Viersen · Der stimmungsgeladene Sitzungskarneval ist zu Ende. Der Festausschuss Viersener Karneval startete mit dem nun schon dritten Biwak auf dem Remigiusplatz in den Straßenkarneval.

Die Prinzenpaare freuten sich über den Auftakt des Viersener Straßenkarnevals.

Foto: Werner Jungblut

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz im Rheinland: Alles, was dreimal stattfindet, ist Tradition. Und so durfte Senatspräsident Frank Schiffers am Samstagmorgen viele Hundert Besucher auf dem Remigiusplatz zum „traditionellen Biwak“ begrüßen. „Wir freuen uns, wenn die Viersenerinnen und Viersener die Veranstaltungen unserer Gesellschaften besuchen. Mit dem Biwak möchte der Festausschuss etwas zurückgeben und geht auf die Menschen zu.“ „Umsonst und draußen“ hieß auch diesmal das Motto beim Biwak.

Das Biwak des Festausschusses ist gleichzeitig auch eine Möglichkeit für die Karnevalsvereine, sich zu präsentieren. Zu Beginn begrüßte Schiffer die Kinderprinzenpaare aus Viersen, Süchteln und das Kinderdreigestirn aus Dülken auf der Bühne. Der Senatspräsident stellte die jungen Tollitäten dem zahlreichen Publikum vor. Danach stellte sich der Kinderkarneval der KG Roahser Jonges mit einigen Programmpunkten aus ihrem Kinderkarneval vor. Das Fazit des Senatspräsidenten: „Unser Karneval gehört den Kindern, da brauchen wir uns über unsere Zukunft kaum Gedanken machen.“ Nach diesem fulminanten Biwak-Start kamen mit der Gesellschaft KV De Üüle Gäste aus Dülken nach Alt-Viersen. Die Üüle sind seit Jahren bekannt für ihre Tanzgarden, so auch beim Biwak. Da durfte es auch gerne eine Zugabe sein. Aus Heinsberg-Oberbruch stellte sich Solomariechen Sophie Leicher von der KG Brööker Waaterratten mit einem Tanz vor. Auch hier wird der Mariechentanz seit vielen Jahren gefördert.

In der Folge wurde es eng auf der Bühne. Das Viersener Prinzenpaar mit Gefolge und die Prinzengarde mit Regimentstochter Anna-Lena und dem Regimentszug der Prinzengarde gaben ihr Stelldichein. Sie alle bahnten sich den Weg durch die inzwischen ansehnliche Menschenmenge auf dem Remigiusplatz. Es dürften so zwischen 800 und 1000 Besucher sein. Prinz Jürgen I. bedankte sich für die bisherige Unterstützung und versprach, für die Tage bis Aschermittwoch noch einmal Vollgas zu geben. „Es wäre super, wenn die Viersener an Tulpensonntag ihre Straße prächtig schmücken würden“, so der Wunsch des Prinzen. Die Prinzengarde spulte unter dem Kommando des frisch gekürten Vierscher Herz-Träger Eric Tillmanns ihr Tanzprogramm ab und auch die Regimentstochter Anna-Lena zeigte einen harmonischen Solotanz, bevor sie mit den Gardisten die Zugabe tanzte. Der Regimentszug der Prinzengarde bewies mit einem Medley, dass die Musiker deutlich mehr drauf haben, als nur Einzüge zu spielen. Von soviel Qualität konnte sich auch Boisheims Prinzenpaar Helmut III. und Ilca I. überzeugen.

Vor der Bühne auf dem Remigiusplatz fanden sich 800 bis 1000 Besucher ein, um mitzufeiern.

Foto: Werner Jungblut

Als Schiffers dann auch noch den WDR entdeckte, der das Biwak-Schauspiel aufnahm, holte er spontan die Kinder auf die Bühne. Insbesondere der Auftritt der erst zweieinhalbjährigen Pia kam nicht nur beim Rundfunk sehr gut an.

Der Auftritt der Tanzgarde der KG Blau-Wette Jonges hatte schon etwas Besonderes: Zum einen feiert die KG ihr 6x 11-jähriges Bestehen, zum anderen tanzte die Garde erstmals in neuen Kostümen. Da war natürlich auch eine Zugabe fällig. Neben weiteren Auftritten aus den Gesellschaften der KG Hoseria, der Tanzgarde Alt-Viersen, der Roahser Funken und der Wibbels begeisterte auch die Tanzgarde des Festausschusses Süchtelner Karneval mit ihrem Gardetanz und einem Showtanz unter dem Motto „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt“.

Und das musste Frank Schiffers auch, denn er konnte und durfte auch zwei auswärtige Gruppen begrüßen. Da war die Prinzengarde aus Erkelenz mit stattlicher Zahl angereist, sodass die Bühne bei deren Darbietung fast zu klein war und aus Aachen die Rathausgarde Öcher Duemjroefe. Duemjroefe was? Der Begriff „Duemjroef" bedeutet so viel wie Lausbub oder Bengel. Bengel wurden nicht gesichtet, dafür der eine oder andere Lausbub in schicker Musketier-Uniforrm.

Mit dem dritten Biwak hat der Festausschuss Viersener Karneval die „Freiluft-Zeit“ eröffnet und ist für die Zeit von Altweiber bis Aschermittwoch bestens gerüstet.