Parkanlage in Viersen Tiergarten: Grüne sind gegen Abriss
Viersen · Dass im Alten Tiergarten in Viersen-Süchteln Bäume gefällt und die Pergolen entfernt werden sollen, lehnen die Viersener Grünen ab. Sie schlagen einen anderen Weg vor und hoffen auf Unterstützung.
Im Juli sollen alle Viersener die Möglichkeit bekommen, sich zu den Umbau-Plänen für den Alten Tiergarten im Stadtteil Süchteln zu äußern. Die Stadtverwaltung plant eine Öffentliche Beteiligung vor allem in digitaler Form, darauf soll unter anderem mit Flyern und Plakaten aufmerksam gemacht werden. Kurz vor dem Start macht die Viersener Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen deutlich, dass sie die Pläne der Verwaltung ablehnt. Sie fordert, alle Bäume zu erhalten und die Anlage behutsam zu sanieren – dabei sollen die vorhandenen Gestaltungselemente einbezogen werden.
Im April hatte die Verwaltung dem Ausschuss für Stadtentwicklung- und Planung ihren Umbau-Entwurf vorgestellt. Auch in der Sitzung äußerten Ausschuss-Mitglieder verschiedener Fraktionen Kritik daran, dass demnach mehrere Bäume gefällt werden sollen. Darüber hinaus sollen baufällige Pergolen entfernt werden. Der Entwurf sieht vor, dass eine Multifunktionsfläche mit Sitzelementen entsteht, die für Veranstaltungen genutzt werden kann.
Peter Breidenbach (Grüne), der dem Ausschuss für Klima- und Umweltschutz, Land- und Forstwirtschaft vorsitzt, erläutert: „Wir brauchen hier keine Modernisierung vom Reißbrett! Wir könnten die Pergolen und alten Wasserbecken mit den in Aussicht stehenden Fördermitteln restaurieren und wieder neu in Betrieb nehmen.“ Die Anlage sei von dem bekannten Landschaftsarchitekten Georg Penker, der auch die Fußgängerzone in Viersen in seinem Werkverzeichnis hat, entworfen worden. „Man hat die Anlage über Jahre einfach verrotten lassen und will sie jetzt mit dem Hinweis auf den verwahrlosten Zustand achtlos abräumen“, kritisiert Breidenbach. Sein Vorschlag: Das Ensemble aus Wasserbecken mit kleinem Wasserfall und Springbrunnen sowie die drei Metallpergolen mit Holzeinfassung wieder herstellen, in Betrieb nehmen und unter Denkmalschutz stellen.
Die Grünen kritisieren außerdem, Bäume sollten gefällt werden, weil Anwohner „sich durch Ansammlungen von Menschen belästigt fühlen, die im Alten Tierpark vor allem am Wochenende zusammen ‚abhängen‘ und Alkohol konsumieren“. Der Entwurf der Stadt sieht vor, die Anlage dadurch von außen einsehbarer zu gestalten. „Soziale Probleme als Begründung für das Fällen von Bäumen im Stadtgebiet heranzuziehen, ist für uns nicht nachvollziehbar“, sagt Grünen-Fraktionssprecher Jörg Eirmbter-König. „Wir nehmen die Besorgnis der Nachbarschaft ernst, glauben aber nicht, dass das Fällen von Bäumen soziale Konflikte löst! Hier ist Sozial- und Jugendarbeit gefragt. Schickt bitte Streetworker – keine Kettensägen!“