Konzertveranstalter: Gute Laune im Club

Im Saal Birgit kommt die Stimmung richtig rüber. Beim allmonallichen Rockkonzert.

Viersen. Die spielen richtig eifrig. Die Jungs von Ten Beers Too Late. Ein Abend, halb zwölf im Saal Birgit. Und alle haben gute Laune. Sie spielen Beatles-Songs. Nicht immer ganz richtig, aber es macht richtig Spaß. Vorne, vor der Bühne fassen sich sieben Menschen, die in Lederwesten und Jeans um einen runden Tisch stehen, an den Händen und wiegen sich im Takt. Man könnte auch sagen, sie schunkeln. Wäre es nicht gerade "Eight Days A Week" gespielt.

Ten Beers Too Late sind die dritte Band an dem Abend, nach Breeze Bros und den Brooklyns "Der Klaus Fiedler singt jetzt seit dreieinhalb Stunden", berichtet Ralf Irmer vom Team des Saals. Er macht Thekendienst. Ehrenamtlich verteilt der Postbeamte Flyer und klebt Plakate, auf dass die Bude voll werde.

90 Karten wurden an dem Abend verkauft. "Bei 70 bis 80 Besuchern bekommen wir unsere Kosten gedeckt", sagt Fritz Dröttboom, Betreiber des Saals Birgit. Die Bands bekommen das Eintrittsgeld, er deckt seine Kosten aus dem Verzehr. Für die Wertmarke um 1,30 Euro bekommt man ein 0,2 Liter Getränk, eine Bock- oder Currywurst.

Auch Dröttboom ist Postbeamter, war in den 70er Jahren mit einer fahrenden Disko unterwegs, in den 80ern hat er Westernhagen und die Toten Hosen auf ihren Tourneen begleitet. "Aber in den großen Hallen kommt das Feeling nicht richtig rüber", sagt er. "Das ist in kleinen Clubs doch ganz anders."

In so einen kleinen Club verwandelt er ein- bis zweimal im Monat das ehemalige Pfarrheim von St. Peter im Bockert. Das, und den ehemaligen Kindergarten hat er übernommen, als die beiden Kirchen-Einrichtungen einen Neubau bekamen. Den Kindergarten hat er zur Wohnung umgebaut, in dem Pfarrheim hat er das Büro, von dem aus er nebenberuflich eine Firma betreibt, die Bühnen, Laufstege, Leinwände, Videobeamer und andere Dinge vermietet, die nicht jeder Veranstalter vorhält.

Der Dauereinsatz von Klaus Fiedler wurde nötig, weil sich Leo Hormes, Sänger vonTen Beers Too Late, kurzfristig krank gemeldet hatte. "Das war richtig Chaos", berichtet Ralf Irmer. Aber wie das so ist in kleinen Clubs: Es fand sich eine Lösung, und damit sind alle richtig zufrieden. boe