Kreis Viersen: Land unter - Die Niers wird zur Seenplatte

Nach dem Dauerregen geht der Fluss über die Ufer. Viele Einsätze im Kreis für die Feuerwehr.

Kreis Viersen. Land unter an der Niers: Nach zwei Tagen Dauerregen ist aus dem Flüsschen eine Seenplatte geworden. Es fielen bis zu 70 Liter Regen pro Quadratmeter. Der Pegel stieg dramatisch an. Der Fluss erreichte die Grenzen seiner Kapazität, der Nierssee als Regenrückhaltebecken kann kein weiteres Wasser mehr aufnehmen. Die Böschungen sind unterspült. Viersens Stadtsprecher Peter Abrahams: "Wir bitten dringend darum, Spaziergänge im Bereich der Niers zu vermeiden."

Ordnungsamt und Feuerwehr waren pausenlos im Einsatz. Doch die Pegel überschritten den kritischen Wert nicht. Das Wasser blieb am Nierssee etwa zehn Zentimeter unterhalb des Wehres stabil.

Auch die Autofahrer auf der Autobahn 61 waren vom Regen betroffen. Samstag musste gegen 10 Uhr eine von zwei Spuren auf Viersener Gebiet vor dem Kreuz Mönchengladbach gesperrt werden. In Kempen waren in der Innenstadt etliche Straßen überflutet. In St. Hubert drohte Überflutung, Betriebe waren in Gefahr.

In Kaldenkirchen lief die Fußgängerunterführung an der Bahnstraße voll. In Waldniel drohte ein Haus mit Wasser und Schlamm von Feldern vollzulaufen. Etliche Einsätze wurden auch in Hinsbeck von der Feuerwehr gefahren. So lief das Textilmuseum die Scheune nahe dem Krickenbecker See voll. Eigentlich hatte die Feuerwehr am Samstag ihr 129. Stiftungsfest feiern wollen. Fest und Messfeier fanden auch statt, so Kreisbrandmeister Klaus Riedel, "aber zum ersten Mal seit Menschengedenken ohne die aktiven Feuerwehrleute."