Langjährige Haftstrafen für Gladbacher Drogenköche
Drei Männer hatten in einer Wohnung Ecstasy hergestellt.
Viersen. Wegen bandenmäßigen Drogenhandels und Einfuhr von Rauschgift hat die Erste Jugendkammer des Mönchengladbacher Landgerichts nach einem wochenlangen Prozess drei Männer aus Schwalmtal und Viersen zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt. Der 29-jährige Schwalmtaler erhielt eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten.
Der 30 Jahre alte Angeklagte muss für acht Jahre ins Gefängnis. Den 20 Jahre alten Viersener, der den beiden Hauptangeklagten zugearbeitet hatte, verurteilten die Mönchengladbacher Richter zu einer Jugendstrafe von vier Jahren.
Am Ende hielt es das Gericht für erwiesen, dass das Bandentrio in der Drogenküche einer angemieteten Mönchengladbacher Wohnung Amphetamine und Ecstasy-Tabletten selbst hergestellt hat. Dazu verwendeten die Männer eine Tablettiermaschine, die sie sich über Ebay beschafft hatten.
Seit Beginn des Jahres bis Mitte Mai handelten die Angeklagten in Viersen, Mönchengladbach und Heilbronn kilogrammweise mit Marihuana, Amphetaminen und Ecstasypillen. Das Marihuana besorgten sie sich aus den Niederlanden. Die restlichen Betäubungsmittel braute die Bande in der Drogenküche der angemieteten Wohnung.
Auf die Betreiber der Drogenküche war die Polizei aufmerksam geworden, als der Vermieter der Wohnung beobachtete, dass in den Räumen ständig Licht brannte. Der Vermieter verschaffte sich Zutritt in die Wohnung und entdeckte dort mehrere verdächtige Utensilien. Er informierte die Polizei. Unter anderem fanden dort Polizeibeamte einen scharfen Revolver, der in einem neonfarbenen Strumpf versteckt war.
Bei einer Kontrolle in Dülken fanden Polizeibeamte im Rucksack des 29-jährigen Schwalmtalers 15 000 Euro Bargeld und 300 Gramm Marihuana. Im Prozess vor der Ersten Jugendkammer legten die Bandenmitglieder ein Geständnis ab. Der 30-Jährige und der 20 Jahre alte Angeklagte verkauften die Drogen in Viersen und Heilbronn an Zwischenhändler und Endabnehmer.
Im Prozess hatte das Gericht mehrere Polizeibeamte aus Heilbronn als Zeugen nach Mönchengladbach geladen. Die Beamten hatten am 22. Mai den 30-jährigen Angeklagten und den 20 Jahre alten Viersener festgenommen.
Die Männer hatten sich mit ihren Fahrzeugen in den Heilbronner Weinbergen an einem Aussichtspunkt aufgehalten, an dem das Parken verboten war. Damals entdeckten die Polizeibeamten im Wagen der Angeklagten Drogenspuren und überprüften Handykontakte. Am Ende übergaben die Beamten den Drogenfall nach Mönchengladbach. Auf die jahrelangen Haftstrafen reagierten die drei Angeklagten gefasst.