Süchteln erhält keine neue Skate-Anlage
Das Geld soll lieber in den Ausbau der Anlage am Hohen Busch gesteckt werden — sagen die Jugendlichen selbst.
Viersen. Die Diskussion um den möglichen Neubau einer Skate-Anlage in Süchteln wird in der Viersener Politik seit mehr als einem Jahr mit steter Regelmäßigkeit geführt. Immer wieder war die Verwaltung beauftragt worden, neue Standorte vorzustellen und Finanzierungsmodelle zu erarbeiten. Das ist jetzt vorbei: Mit großer Mehrheit stimmte der Jugendhilfeausschuss dem Vorschlag zu, in Süchteln keine neue (Mini-)Skate-Anlage zu errichten.
Entscheidend für das Ergebnis der politischen Abstimmung war eine Umfrage unter Süchtelner Jugendlichen gewesen, die die Verwaltung vor wenigen Wochen durchgeführt hatte. Insgesamt 43 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 18 Jahren wurden zu einem möglichen Standort einer kleinen Skate-Anlage im Stadtteil befragt. Das Votum war eindeutig: Die Jugendlichen sind der Meinung, dass eine Klein-Anlage in Süchteln nicht sinnvoll ist. „Stattdessen soll das geplante Budget lieber für den weiteren Ausbau der großen Anlage am Hohen Busch verwendet werden“, so der zuständige Dezernent Paul Schrömbges.
Die neue Mini-Skate-Anlage auf dem LVR-Gelände in Süchteln ist nach Auffassung der Jugendlichen ausreichend. Wünschenwert wäre hier eine kleine Erweiterung mit Elementen der alten Süchtelner Bahn — sie stand am ehemaligen Höhenbad — gewesen. Doch der Landschaftsverband Rheinland (LVR) soll als Betreiber bereits abgewunken haben.
Als Ersatz für die bisherige Anlage am Höhenbad standen bis zuletzt mehrere Varianten zur Diskussion: eine Freifläche an der oberen Hindenburgstraße, an der Realschule Süchteln, an der Balbinastraße, im Bereich der Sportplätze auf den Süchtelner Höhen und auf dem LVR-Gelände. Im Dezember 2013 wurde ein Antrag bei der Sparkassenstiftung zur Finanzierung der Anlage in Höhe von 25 000 Euro gestellt. Die Umsetzung der Maßnahme war eigentlich für das nächste Jahr geplant.
Noch in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses hatte sich die SPD für den Erhalt einer Anlage im Stadtteil ausgesprochen. „Die SPD ist für eine Anlage in Süchteln, allerdings halte ich die LVR-Anlage für keine Offenbarung“, so Ratsherr Manuel García Limia. Anders argumentierte CDU-Ratsfrau Anne Kolanus: „Wenn die Jugendlichen bereit sind, ganz auf eine Anlage im Stadtteil zu verzichten, sind wir als CDU bereit, diese Entscheidung mitzutragen.“
Grünes Licht für das Projekt am Hohen Busch kam auch von FDP, Linken und Grünen. Deren Ausschusssprecherin und Ratsfrau Maria Dittrich gab nur zu bedenken, dass die Mittel der Sparkassenstiftung für den neuen Standort auch neu beantragt werden müssen. Ein entsprechender Auftrag wurde abschließend an die Verwaltung weitergeleitet. Der Bau der Anlage am Hohen Busch ist nach Aussage von Ratsherr und CDU-Ortsbürgermeister Erhard Braun für 2015 geplant.