Milstrey erhält zweiten Doktorhut

Die Narrenakademie ehrte den langjährigen leitenden Arzt des Süchtelner St. Irmgardis-Krankenhauses.

Foto: Ingrid Flocken

Dülken. Anlässlich ihres 39. Kreuzherrenessens, das zum ersten Mal im Corneliushaus stattfand, promovierte die Narrenakademie, die Berittene Akademie der Künste und Wissenschaften zu Dülken, ihren Senator transmontanus, den früheren langjährigen leitenden Arzt des Süchtelner St. Irmgardis-Krankenhauses Dr. Hans-Rudolf Milstrey zum Doctor humoris causa.

Doch zunächst begrüßte Rector magnificus Dr. Volker Müller den ehemaligen Landrat Peter Van Vlodrop, Dr. humoris causa Pfarrer Rainer Thoma als früheren Hausherrn des Corneliushauses, Stefanie Milstrey und ihren Sohn Felix und zuletzt „die wichtigste Person“, den Doctoranden Dr. Hans-Rudolf Milstrey.

Nach dem traditionellen Namensappell stellte der Rector fest, dass mit 30 Senatoren „genügend Weisheit“ vorhanden sei, um die Promotion in die Wege zu leiten. Dann hielt er selber die Laudatio auf seinen Freund und „beruflichen Kollegen“. Als Pate von Milstreys jüngstem Sohn Max hielt er sich eigentlich für befangen: „Ich dürfte die Laudatio nicht halten, nehme mir aber die narrenakademische Freiheit heraus, dies doch zu tun.“ Die Laudatio wurde eine wahrhaftige Lobrede: „Er ist ein praktizierender Intellektueller und hat Humor.“ Der Rector freute sich, dass das Präsidium einstimmig seinem Vorschlag der Promotion gefolgt war und stellte nun die drei Fragen, die der Doktorand umfassend beantworten musste. Aus dem jüngsten Buch von Professor Gerhard Uhlenbruck „Gehwege als Gedankengänge“ fragte Dr. Müller nach dem Zusammenhang zwischen Gehen und Gedanken, nach Humor beim Gehen. Noch ausführlicher als Dr. Milstrey kann man dies nicht beantworten: Er zitierte antike Philosophen wie neuzeitliche Dichter, spielte mit dem Begriff Gehen und stellte fest: „Wenn man geht, kommt das Denken in Gang.“

Zur zweiten Frage „Bewegung und Humor in der Medizin“ zitierte Milstrey lange Konrad Beikircher und stellte zum Abschluss fest: „Humor kann man nicht rezeptieren, Bewegung wohl. Humor, Bewegung und gute Ernährung kosten nichts. Also: Carpe Diem.“

Die dritte Frage nach der Frauenbewegung beantwortete Milstrey kurz und knapp mit den Worten von Dr. Müllers Vorgänger Gustav Fetten: „Ich schätze die Frauenbewegung, aber nur wenn sie rhythmisch ist.“ Danach erfolgte die einstimmige Bestätigung der Senatoren und unter dem Beifall der Gäste setzte der Rector dem neuen Doctor humoris causa Hans-Rudolf Milstrey den Doktorhut der Narrenakademie auf. Secretarius Wilfried Steffestun verlas die Urkunde und dann begann die große Gratulationscour.