Mobilfunkwoche im Kreis Viersen Kampf gegen Funklöcher

Kreis Viersen · Das Mobilfunknetz im Kreis Viersen weist mehr als doppelt so viele weiße Flecken auf wie im NRW-Schnitt. Jetzt können Einwohner Funklöcher melden – ganz automatisch per Funkloch-App der Bundesnetzagentur. Wie das funktioniert und was es bringt.

Wer im Kreis Viersen mit dem Handy unterwegs ist, weiß: Hier gibt es mehr Funklöcher als in vielen anderen Gegenden. Nach den neuesten Zahlen der Bundesnetzagentur liegt der Anteil an „weißen Flecken“ ohne jede Netzanbindung bei 1,6 Prozent. Im Kreis Viersen ist er mit 3,6 Prozent mehr als doppelt so hoch.

An diesem Samstag, 18. Mai, startet zum zweiten Mal in NRW die Mobilfunkwoche. Wie ist die Versorgung aufgestellt? Wo gibt es Verbindungsabbrüche oder sogar Funklöcher? Mithilfe der kostenlosen Funkloch-App der Bundesnetzagentur können die Bürger die Netzverfügbarkeit ihrer Mobilfunkanbieter erfassen. Angestrebt werden möglichst viele Messungen, um ein aktuelles Bild der Mobilfunkversorgungslage zu erhalten.

Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne), Schirmherrin der Mobilfunkwoche, sagt: „Ob bei der Arbeit oder in der Freizeit, ob zu Hause oder unterwegs: Ein guter Mobilfunkempfang ist Grundvoraussetzung für unseren Alltag – doch noch immer ist das nicht überall ohne Verbindungsabbruch möglich.“ In Nordrhein-Westfalen werde kontinuierlich am flächendeckenden Ausbau gearbeitet, so die Ministerin. „Um den Mobilfunk noch gezielter verbessern können, sind alle Bürgerinnen und Bürger in der zweiten Mobilfunkmesswoche NRW dazu aufgerufen, ihren gegenwärtigen Empfang zu messen und Funklöcher aufzuspüren.“

Bei der Premiere vor einem Jahr waren mehr als 13 Millionen Messpunkte übermittelt worden; 36 000 Bürger hatten teilgenommen. Mit der Breitbandmessung/Funkloch-App der Bundesnetzagentur können Nutzerinnen und Nutzer die Netzverfügbarkeit ihres Mobilfunknetzes unkompliziert in Echtzeit erfassen und so möglicherweise vorhandene Funklöcher ermitteln.

Die jeweilige Netzverfügbarkeit (kein Netz, 2G, 4G, 5G) wird dafür auf dem Endgerät gespeichert. Die Ergebnisse werden anonymisiert an die Bundesnetzagentur übermittelt, in der Funkloch-Karte des Gigabitgrundbuchs des Bundes verarbeitet und im Nachgang der Mobilfunkmesswoche für Nordrhein-Westfalen ausgewertet. Der Prüf- und Messdienst der Bundesnetzagentur wird die Ergebnisse im Nachgang der Messwoche stichprobenartig validieren. Die Funkloch-App steht gratis und werbefrei in den App-Stores zum Download bereit. Nähere Informationen zur Mobilfunkmesswoche und zur Funkloch-App sind hier abrufbar: www.mobilfunkmesswoche.nrw.

Nach aktuellen Angaben der Bundesnetzagentur beträgt die 4G-Flächenversorgung durch mindestens einen Mobilfunknetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen 98,2 Prozent. 5G ist bereits in 93,7 Prozent der Fläche durch mindestens einen Netzbetreiber verfügbar. Zwölf Prozent der Landesfläche sind so genannte „graue Flecken“, also Flächen die von mindestens einem, aber nicht allen Netzbetreibern mit 4G oder 5G versorgt werden. 1,6 Prozent der Landesfläche sind als „weiße Flecken“ bislang weder mit 4G noch mit 5G versorgt. Netzbetreiberscharf sind auf Landesebene je nach Mobilfunknetz zwischen fast 5 Prozent und nahezu 10 Prozent der Landesfläche in der 4G-Versorgung weiße Flecken.

Die Basisdaten zur Mobilfunkversorgung auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen werden im Dashboard www.mobilfunk.nrw auf Basis der Daten des Mobilfunkmonitorings der Bundesnetzagentur quartalsweise aktualisiert.

Der Kreis Viersen hatte bereits Anfang 2023 eine Befahrung zur Messung der Mobilfunkversorgung durchführen lassen. Landrat Andreas Coenen (CDU) erklärt: „Die Befahrung mit einem standardisierten Messverfahren hat uns flächendeckende, umfangreiche Erkenntnisse über Versorgungslücken geliefert, die wir analysiert und an alle Anbieter weitergegeben haben.“ Derzeit sei der Kreis Viersen im intensiven Austausch zu konkreten zusätzlichen Standorten. „In Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden unterstützen wir die Standortsuche durch die Prüfung und Bereitstellung von kommunalen Gebäuden“, so Coenen. Die Mobilfunkmesswoche gebe dem Kreis Viersen die Gelegenheit, seine Messergebnisse um zusätzliche, aktuelle Daten zu ergänzen. Coenen: „Wir freuen uns, wenn sich wieder viele Bürgerinnen und Bürger an der Aktion beteiligen.“

Interessierte Bürger können sich bei Fragen an den Mobilfunkkoordinator des Kreises Viersen, Michael Schreurs, telefonisch unter 02162-39 1744 oder per Mail an breitband@kreis-viersen.de wenden.