Niederkrüchten: Erste Gemeinschaftsschule?
Gegen die mögliche Einführung in Niederkrüchten wollen sich die Eltern wehren.
Niederkrüchten. Als der neue Schulentwicklungsplan auf den Tisch kam, machten Niederkrüchtener Politiker große Augen. Real- und Hauptschule sind mittelfristig nicht mehr gesichert, zu gering sind die Anmeldezahlen. In der Realschule wurden in diesem Jahr 44 Kinder eingeschult - verpflichtend wären 56. Die Tendenz ist fallend. In der Hauptschule gegenüber sieht es noch schlimmer aus.
Bei der Bezirksregierung erfuhr Bürgermeister Herbert Winzen: Man sei nicht gewillt, im nächsten Jahr noch einmal eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen. Entweder die Realschule habe dann zwei Klassen mit jeweils 28 Schülern - oder sie werde geschlossen. Gleiches gelte für die Hauptschule.
Von verschiedenen Modellen ließ die Bezirksregierung nur zwei zur weiteren Prüfung zu: Entweder müssen Real- und Hauptschule mit ihrem jeweiligen Pendant in Schwalmtal fusionieren, oder es kommt die Gemeinschaftsschule - die erste im Kreis Viersen.
Die neue Schulform soll im kommenden Schuljahr als Versuchsmodell in NRW anlaufen - eine der ersten Neuerungen der rot-grünen Landesregierung. Winzen erfuhr in Düsseldorf noch mehr: Wenn er sich nicht mit seiner Schule für das nächste Schuljahr anmelde, sondern noch ein Jahr warten wolle, könne man ihm nicht mehr zusichern, dass es noch einen Platz in der Versuchsreihe gebe. Denn die Gemeinschaftsschule soll (noch) nicht flächendeckend eingeführt werden.
Während man in der Hauptschule noch abwartet, was entschieden wird, hat sich an der Realschule der Protest formiert. Die Eltern wollen ihre Schulform behalten, sammeln Unterschriften und haben für Freitag Mittag eine Demonstration angemeldet.
Der Rat hat noch nicht entschieden, will die Verhandlungen mit Schwalmtal abwarten. Bis Jahresende sollen aber die Weichen in die eine oder andere Richtung gestellt sein. Die Gemeinschaftsschule würde dann zum Schuljahr 2011/2012 starten.