Niederrhein: Fundstücke können online ersteigert werden

Mehrere Städte am Niederrhein lassen Interessenten virtuell um Schnäppchen bieten.

Niederrhein. Ob die Puppe, die zwar niedlich guckt, aber nach Angaben der Veranstalter "leicht angeschmuddelt" ist, einen Käufer findet, steht in den Sternen.

Vor allem, weil sie in Schüttorf abgeholt werden müsste, einer Gemeinde zwischen Münster- und Emsland, gut anderthalb Stunden Fahrtzeit von Krefeld entfernt. Denn Schüttorf ist Sitz des Teams von Sonderauktionen.net, einem Softwarehaus, das sich darauf spezialisiert hat, Fundsachen von Kommunen online zu versteigern.

Auch in mehreren Städten des Niederrheins kreiste schon bald der virtuelle Hammer, in Straelen, Geldern und Krefeld können Schnäppchen gemacht werden. Gerade in Straelen scheinen besonders viele Brillen, Uhren und Fahrräder gefunden worden zu sein, mitunter von hoher Qualität und in einem Topzustand. Auch in Krefeld dominierten Drahtesel, doch zu ersteigern ist auch Kinderbekleidung oder Goldschmuck.

Fundsachen, die nach einer Aufbewahrungsfrist von sechs Monaten im Fundbüro vom Eigentümer oder auch vom Finder nicht abgeholt wurden, müssen zur Versteigerung angeboten werden. Und in Zeiten steigender Online-Einkaufstouren gehört dazu auch die Möglichkeit, die Artikel bundesweit per Internet anzubieten.

Normalerweise sei der Fundort auch der Abholort des ersteigerten Stückes, ist von Sonderauktionen.net zu hören. Heißt: Wer ein Fahrrad oder eine Lesebrille in Krefeld ersteigert, muss sie dort abholen. Doch es gebe auch Ausnahmen.

Einige Stücke müssen auch beim Veranstalter in Schüttorf abgeholt werden. Was automatisch den Kreis der Interessenten eingrenzen dürfte, denn wer würde eine weite Anfahrt in Kauf nehmen, um eine für 20 Euro ersteigerte Ware abzuholen. "Um so interessanter ist die Auktion jedoch für Bewohner der Region, wenn die Stücke in der jeweiligen Stadt abgeholt werden können", wirbt Straelens Pressesprecherin Margret Linßen für die Aktion.

Das Auktionsprinzip ist das so genannte Count-Down-Prinzip: Im Zeitraum von zehn Tagen fallen die Preise in regelmäßigen Abständen centweise. Kaufinteressenten können jederzeit zuschlagen und den angebotenen Artikel zum aktuellen Preis kaufen.

Alternativ kann man einen Wunschpreis als Gebot abgeben oder bestehende Gebote überbieten. Voraussetzung ist eine kostenlose Mitgliedschaft bei Sonderauktionen.net.

Derzeit ist die Gelderner Online-Auktion aktiv, die am 1. Juli startete. Neben Uhren werden unter anderem Lesebrillen, Modeschmuck und sogar eine Goldausrüstung versteigert.