Primusschule: Elemente von Montessori im Unterricht?

Viersen. Vor der Einrichtung einer Primusschule in Viersen soll geprüft werden, ob Elemente der Montessori-Pädagogik in den Unterricht integriert werden können. Dafür hat sich der Schulausschuss gegen die Stimmen der FDP ausgesprochen.

FürVIE, Grüne und Linke hatten einen gemeinsamen Antrag vorgelegt. Er sah vor, dass der Unterricht schwerpunktmäßig nach der Montessori-Pädagogik durchgeführt werden sollte. Dem wollte die Mehrheit der Ausschussmitglieder nicht zustimmen. Unter anderem deshalb, weil man sich damit in innerschulische Angelegenheiten einmischen würde.

Die zuständige Bezirksregierung hatte in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass nichts dagegen spreche, „einzelne Montessori-Elemente in das pädagogische Konzept einzubinden“.

Diese Aussage deutete die Ausschuss-Mehrheit so, dass der im Antrag geforderte „schwerpunktmäßige Unterricht“ für den Antrag auf Errichtung einer Primusschule in Viersen eher schädlich sei. Schuldezernent Paul Schrömbges: „Der Antrag ist auch formal-juristisch unzulässig. Er hat sehr konkrete Vorgaben, über die Schulausschuss und Rat nicht entscheiden dürfen.“

Das Thema Montessori-Pädagogik wird jetzt als Anregung an die Arbeitsgemeinschaft Primusschule weitergeleitet, die in den nächsten Wochen gegründet werden soll. Ihr gehören Vertreter der Schulaufsicht des Kreises und Lehrer der beteiligten Schulen an. Das Gremium soll das vorläufige pädagogische Konzept erarbeiten, das dem Antrag zur Errichtung einer Primusschule in Viersen beigefügt wird. Die Stadt will ab dem Schuljahr 2014/2015 Eltern von Erstklässlern eine Primusschule anbieten.

„Primus“ ist die Abkürzung für Primar- und Sekundarschule. Das Konzept sieht vor, Schüler von Klasse 1 bis 10 im Klassenverband zu unterrichten. Der Wechsel von der Grundschule auf eine weiterführende Schule würde dann entfallen. In ganz NRW sollen anfangs 15 Primusschulen genehmigt werden. pil