Sanierung: Die Energie wird vom Dach geerntet

Einen ihrer Häuserblocks hat die Viersener Aktien-Baugesellschaft auf der Berliner Höhe komplett saniert.

<strong>Viersen. Richtig schick sieht sie jetzt aus. Die Häusereihe Nummer fünf bis neun auf der Berliner Höhe. Die Eigentümerin, die Viersener Aktien-Baugesellschaft VAB, hat die alten Faserbetonplatten von den Fassaden herunterreißen lassen, jetzt strahlen sie in einem freundlichen Weiß; es gibt neue Balkone. Die Treppenhäuser sind "aufgeglast", das heißt, Glasfenster ersetzen die alten, undurchsichtigen, betongefassten Wabenglassteine. Jeder Hauseingang hat seine eigene Farbe: Blau für die Fünf, Rot für die Sieben, Gelb für die Neun.

"Sanierung ist Investition in die Nachhaltigkeit der Anlage"

Die alten Holzverschläge für die Kellerabteile sind durch Metalltrennwände ersetzt worden. Die Tür in den Kellerraum ist jetzt ständig verschlossen. Auch wenn die Steinböden und die Geländer in den Treppenhäusern belassen wurden, atmet die Anlage jetzt Frische.

Wichtiger ist jedoch, was unter der Oberfläche passiert ist. Der Häuserblock hat für Fassade, Dach und Kellerdecke eine komplett neue Wärmedämmung erhalten. Fenster und Wohnungseingangstüren wurden ersetzt, was sich ebenfalls auf die Heizbarkeit der Räume auswirkt.

Eine andere Form der Nachhaltigkeit offenbart sich auf dem Flachdach des Hauses. Dort hat die VAB von der Firma Reenergie aus Nettetal eine Photovoltaik-Anlage installieren lassen. "Das hat nur dreieinhalb Wochen gedauert, bis sie drauf war", sagt VAB-Aufsichtsrats-Vorsitzender Stephan Sillekens, der die Idee zur Nutzung der Dachflächen hatte.

"Wir wollen damit ein Beispiel für andere Vermieter sein, von ihren Dächern ebenfalls Sonnenenergie zu ernten." In der nächsten Woche wird sie ans Netz der Niederrhein-Werke angeschlossen. Bei der Anlage handelt es sich um ein Reverenzobjekt. Langfristig will Reenergie Solarkraftwerke aus Bürgerbeteiligungen installieren und betreiben. Die VAB könnte dafür Dachflächen verpachten.