Schlittenhunde: Im Galopp über die Höhen

Über 600 Tiere waren beim Schlittenhunderennen am Hohen Busch am Start.

<strong>Viersen. Unterschiede erkennt man schon beim Start. Da gibt esSchlittenhunde-Gespanne, die brauchen ein Quad als Bremsklotz, damit die Hunde nicht vor dem Signal loslaufen, so aufgeregt sind die Tiere. Sie kläffen, springen hoch und laufen damit Gefahr, ihr Geschirr mit der Leine zu verheddern. Und da ist das von Rudi Ropertz, dem amtierenden Welt- und Europameister der offenen Klasse. Seine Mischlinge stehen ganz ruhig da, zittern nur leicht vor Erregung. Seine Frau Marlies und seine erwachsene Tochter Saskia hocken neben zwei der zwölf Tiere, halten sie leicht fest und streicheln sie beruhigend. Das genügt. Als das Startsignal kommt und die beiden Frauen aufstehen, sind die Hunde auf den Punkt da.

Mit 36 Stundenkilometern geht es durch den Wald

Ropertz steht hinten auf dem Wagen, spornt sie an. "Klasse Jungs, so ist es gut." Mit kurzen, kräftigen Galoppsprüngen nehmen sie den ersten, tiefgründigen Teilabschnitt der 3,8 Kilometer langen Strecke über den hohen Busch. Im Wald wird der Boden dann fester, der Galopp gestreckt, alle zwölf atmen und laufen im gleichen Rhythmus. "Rechts", sagt Rudi, und entsprechend ziehen sie das zehn Meter lange Gespann um die Kurve.

Rudi lenkt. Er wie auch die Beifahrerin vor ihm auf dem Sitz legen sich mit in die Kurven. Die Pfoten der Hunde werfen feine Sandkörnchen nach hinten.

Auf den letzten Metern, kurz vor dem Ziel, geht es wieder über die Wiese, das heißt schwerer, tiefer Boden. "Ja, Jungs, gut so", sagt Rudi ihnen noch einmal mit der typischen ruhigen, aber beschwörenden Stimme und die zwölf geben noch einmal alles, sausen unter dem Applaus der vielen Zuschauer nur sechseinhalb Minuten nach dem Start durchs Ziel.

Rudi Ropertz gewinnt beide Läufe, ist damit Gesamtsieger der offenen, schnellsten Klasse. Zweiter wird Lokalmatador Herbert Thinnes aus Nettetal-Hinsbeck. Auch er startet mit Mischlingen.