Schulen: Sprach-Praxis mit Hand und Fuß

Waldniels Gymnasium hat internationale Gäste: Franzosen, Engländer und Italiener.

<strong>Schwalmtal. Internationale Wochen am Gymnasium St. Wolfhelm in Waldniel: Letzte Woche waren Engländer und Franzosen da, nun kamen Italiener. Der Französisch-Austausch läuft in Klasse 10, der englische in Klasse 11, der italienische in Klasse 12. ´ "Wir versuchen gerade, den England-Austausch für Klasse 9 wiederzubeleben", erzählt Gerd Brenner, Koordinator des Austauschs mit der Gemeinde St. Ives in England. Als Deutsch- und Englischlehrer ist er verantwortlich für alle Austauschanliegen.

Von der Schule St. Ivo waren nur acht Schüler gekommen. "In England ist die zweite Fremdsprache keine Pflicht mehr", berichtet Brenner. Nach Französisch lernten die jungen Briten sonst Deutsch - jetzt können sie auch Tanzen wählen, was nicht wenige tun. Vielerorts ist der Austausch mit der Insel zum Erliegen gekommen.

Dabei liegt dieser Austausch in St. Wolfhelm auf sehr hohem Niveau. Ein Teil der Engländer besucht nicht den Unterricht ihrer Austauschpartner, sondern absolviert ein einwöchiges Praktikum in Schwalmtaler Firmen, auch als "Hilfslehrer" an der Grundschule. Die Kinder im dritten und vierten Schuljahr lernen begeistert Englisch.

Als Wolfhelm-Schüler "auf der Insel" waren, arbeiteten sie in Werbeagenturen, bei Maklern, in einem Eine-Welt-Zentrum, bei der Kreisverwaltung. Das Praktikum endet mit einem internationalen Zertifikat. Das kann bei späteren Bewerbungen helfen.

Die Stimmung war trotz der geringen Teilnehmerzahl gut, Brenner: "Die passten hervorragend zusammen, waren im Kino, haben gefeiert und freuen sich auf den Gegenbesuch."

Den Italienisch-Austausch mit zwei beruflich orientierten Oberschulen aus dem venezianischen Dolo gibt es seit drei Jahren. Was sofort auffällt: Sowohl im italienischen als auch im deutschen Kurs gibt es nur einen Jungen.

Die Franzosen aus Landrecies fanden Deutschland besser als sie es sich vorgestellt hatten. Die meisten könnten sich vorstellen, ihren Urlaub hier zu verbringen. Um zu entscheiden, ob sie einmal hier arbeiten möchten, fühlten sich die 14- bis 16-Jährigen aber noch zu jung.

Bei den Franzosen gab es noch stärkere Sprachprobleme als bei den Italienern. Die meistgesprochene Sprache war Französisch. Sowohl das Englisch als auch das Deutsch der Franzosen war nur schwer verständlich. Im Zweifelsfall ging es mit Händen und Füßen.

Vor allem mit den Füßen: Besonderen Spaß hatten die Austauschpartner bei einem Fußballmatch Deutschland gegen Frankreich. Die St. Wolfhelmer ließen Gastfreundschaft beiseite und siegten mit 3:0.