Wohnungen sollen umgerüstet werden für ältere Menschen

Wohnen im Alter: SPD-Forum lockt viele Besucher ins Kreishaus.

Viersen. Wer möchte das nicht? Selbstbestimmt leben und wohnen im Alter. Die Menschen werden älter und beschäftigen sich zunehmend damit. So war es nicht verwunderlich, dass die SPD-Veranstaltung zu diesem Thema im Forum des Kreishauses mit rund 100 Besuchern außerordentlich gut besucht war. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) des Kreises Viersen hatte ermittelt, dass von den älteren Menschen heutzutage im Alter zwischen 30-40 Prozent in ihren Wohnungen bleiben. Abteilungsleiter Klaus Mainz brachte eine frohe Botschaft mit ins Forum: "Wir wollen Wohnungen umrüsten für ältere Menschen." Zudem denkt die GWG an die Veränderung des Wohnumfeldes.

Der Geschäftsführers der Arbeiterwohlfahrt (Awo), Bernd Bedronka, verwies auf das Angebot der Stadt Viersen, wo es eine Wohnraumanpassungsberatung gibt. Alter sei keine Behinderung, und ältere Menschen sollten selbst bestimmen, wo sie in dieser Gesellschaft stehen. Geschäftsführer Heinz Fels von der GWG der Stadt Viersen unterstrich, dass das heute vielfach favorisierte "Betreute Wohnen" kein Allheilmittel sei. Seniorengruppenwohnanlagen will die GWG erst dann bauen, wenn sie mit den Betroffenen gesprochen hat. Fels sprach sich dafür aus, alte Menschen solange in ihren Wohnungen, in ihrem gewohnten Umfeld zu lassen, wie dies nur eben möglich ist.

Seitens der Altenberatung der Stadt Viersen werden Hausbesuche angeboten, bei denen die alten Menschen auch erfahren, welche Veränderungen möglich sind, ob der Hausarzt ein Attest schreiben muss, wo mögliche notwendige Anträge gestellt werden, oder ob beispielsweise eine Wohnung sicherer gemacht werden muss.

Was alles in den Niederlanden umgesetzt wurde, erläuterte Ulli Fürst, Koordinator für verschiedene Wohngemeinschaften in Venlo. Albert Becker von der Viersener Aktien-Baugesellschaft (VAB) sprach sich für ein zentrales Wohnen von alten Menschen aus; dies strebe man in der Südstadt an. "Die Politik hat erkannt", so SPD-Ortsvereinsvorsitzender Alfons Görgemanns, dass sie auf die Veränderungen in der Gesellschaft reagieren muss.