Krim-Hilfe: Klitschko hilft Dülkener Engeln

Vitali besuchte die Dülkener Helfer auf der Krim. Der Ex-Weltmeister sagte seine Unterstützung zu.

Dülken. Prominente Unterstützung hat das Kinderkrankenhaus in Bobrovka auf der Krim in der Ukraine erhalten: Der aus der Ukraine stammende Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko besuchte das Kinderkrankenhaus in der Stadt Alupka. Es wird von den Dülkener "Krim-Engeln" Olga und Ulrich Lennartz seit sieben Jahren durch das Sammeln von Spendengeldern und Lkw-Transporte mit dringend benötigten Hilfsgütern gefördert.

Der Bürgermeister von Alupka, Andrej Haritonov, hatte den Besuch des Älteren der beiden Klitschko-Brüder vermittelt. Vitali hat inzwischen eine besondere Beziehung zu dem Ort, in dem das Kinderkrankenhaus mit rund 200 Betten liegt: Er hat ein Grundstück gekauft und darauf ein großes Haus gebaut.

Vitali Klitschko stellte sich den Fragen der Kinder, die für ihn Bilder gemalt hatten, und überreichte ihnen ein Foto mit seinem Autogramm. Zum Dank sangen die kranken Kinder ihrem Idol einige ihrer Lieblingslieder.

Vitali, der mit seinem Bruder zahlreiche Hilfsprojekte unterstützt, sagte am Ende Bobrovka seine Hilfe zu und kündigte den Besuch seines Bruders Vladimir an.

Darüber freut sich Olga Lennartz, aus Russland stammende Ehefrau von Ulrich Lennartz, Hausmeister am Dülkener Berufskolleg, besonders: "Vitali Klitschko hat sich bei seinem Besuch vom Zustand des Krankenhauses selbst überzeugen können. Im ukrainischen Gesundheitswesen gibt es immer noch große Probleme, weil es an Geld fehlt. Ärzte arbeiten noch mit Geräten, die seit Sowjetzeiten vorhanden sind. Wir werden uns deshalb weiterhin für dieses Krankenhaus einsetzen".

Im Moment suchen die beiden "Krim-Engel" eine deutsche Partnerstadt für das von Touristen gerne besuchte Städtchen Alupka (8000 Einwohner).

Im Frühjahr wird wieder ein Lkw-Transport von Viersen zur Krim starten. Es ist der sechste in sieben Jahren. Dafür sind die ersten Hilfsgüter bereits gesammelt. Die Dinslakener Ärztin Dr. Romana Drabik unterstützte auch wieder die Aktion. Viel kam so zusammen: Krankenhausbetten, Hygieneartikel, die die Tempelritter in großer Zahl gespendet haben, ein Zahnarzt-Panoramaröntgengerät, Kleidung, Spielzeug, und Schuhe des Süchtelner Schusters Oymanns.

"Ganz dringend benötigt wird in Bobrovka eine neue Waschküche. Die alte ist so marode, dass da unbedingt etwas geändert werden muss", sagt Olga Lennartz. "Wir benötigen fünf Haushaltswaschmaschinen und zwei Trockner. Die wollen wir im Frühjahr 2008 mit zur Krim nehmen." Wer helfen kann, sollte mit den Lennartz Kontakt aufnehmen.

Olga und Uli Lennartz suchen auch Patenfamilien für die kranken Kinder. Besondere Hilfe benötigt ein sieben Jahre alter Junge, der an einer deformierten Wirbelsäule leidet und sich nicht lange aufrecht halten kann. Er braucht dringend eine Operation, die in der Ukraine nicht durchgeführt werden kann. Es fehlt an Geld. Die Operation müsste bald durchgeführt werden, sonst droht dem "Spinnen-Jungen", der sich auf allen Vieren fortbewegt, eine dauerhafte Querschnittslähmung.