Latein ist immer noch die Mutter aller Sprachen

Warum Schüler heutzutage noch Latein lernen. Gymnasien haben zu wenige Lehrer.

Viersen. Ursprünglich wollte Wolfgang Stoffel Lateinlehrer werden. Doch dem heutigen Direktor des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums in Viersen sagte die Studienberatung damals nach der bereits abgelegten Zwischenprüfung, Lateinlehrer hätten keine Chance. Man würde sie nicht mehr brauchen. "Und heute werden sie händeringend gesucht."

So geht es auch seinem Kollegen, Herbert Strickling, dem Leiter des bischöflichen Albertus-Magnus-Gymnasiums. "Wenn wir rechtzeitig einen neuen Lateinlehrer gefunden hätten, hätten wir in dieses Schuljahr mit fünf statt vier Parallelklassen in Jahrgangsstufe fünf starten können." An seiner Schule werden in zwei Klassen von Anfang an Latein unterrichtet.

Er freut sich über das konstant hohe Interesse an dieser alten Sprache. "Das ist der Grundstock für weitere Sprachen", so Strickling. Für die romanischen Sprachen sowieso. Andere sehen auch Vorteile beim Erlernen der englischen Sprache, die ebenfalls viele Wörter aus dem Lateinischen übernommen hat.

Angebot Latein wird in Viersen am städtischen Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium sowie am bischöflichen Albertus-Magnus-Gymnasium(AMG) Dülken angeboten.

Beginn In beiden Schulen kann es bereits ab Klasse fünf gelernt werden.

Boom Das Interesse ist in beiden Schule seit Jahren konstant. Einen Boom gab es am AMG im vergangenen Jahr, als 25 Schüler ihr Abitur im Leistungskurs Latein ablegten.

Schülerzahlen Am Albertus-Magnus-Gymnasium werden momentan 1243 Schüler unterrichtet, am Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium 1065.

Lehrersuche Lateinlehrer werden an beiden Schulen gesucht.