Der Mann kann nie nein sagen

Bürgerpreis: Karl Adolf Himbert wurde ausgezeichnet für sein Lebenswerk beim Viersener TV 1848.

Viersen. Er kann schlecht "Nein" sagen. "Das kommt, weil ich im Zeichen des Stiers geboren bin. Das sind die Gutmütigen", sagt Karl Adolf Himbert. Der 68-Jährige ist seit 52 Jahren Mitglied im Viersener Turnverein. Zunächst hat er klassisches Geräteturnen betrieben. "Da gab es den Lehrer Schlink, der hat uns richtig hart hergenommen", erinnert er sich.

Seit 48 Jahren wird Himbert immer wieder eingespannt. 24 Jahre lang betreute er das Jungenturnen. In den Jahren 1960 bis 1972 veranstaltete er mit dem Stadtjugendring Freizeiten für Kinder in den Jugendherbergen der Umgebung und gewann so viele Kinder und Jugendliche für den Sport. Was ihm bei seinen - längst erwachsenen - Töchtern nicht gelungen ist. "Leider. Aber man kann niemanden zwingen", sagt er.

Seit 1963 steht er jede Woche in der Turnhalle und betreut die sogenannte Freitagsriege. Da kommen auch heute noch 25 bis 30 Leute zusammen. "Das ist Sport für jedermann", definiert er. Doch heute brauche er keine Geräte mehr dafür aufbauen. "Da setzen sich die Leute sofort hin und machen nicht mehr mit." Heute stünden Gymnastik und Ballspiele im Vordergrund.

Heute ist er Betreuer der Leichtathletik-Abteilung. Zu der Aufgabe kam er auf die bewährte Weise: "Da fiel der Leichtathletikwart aus." Er wurde überredet und konnte wieder nicht "nein" sagen. "Und dann wächst man da rein", sagt der Rentner, der vor seiner Pensionierung Schichtleiter bei der Feldmühle war.

Die Disziplinen waren ihm nicht fremd. "Früher haben auch Turner Leichtathletik trainiert. Das war selbstverständlich." Inzwischen hat sich der Verein auf die Langstreckenläufer spezialisiert. 53 Läufer sind bei ihm gemeldet, "25 sind kräftig aktiv", sagt er. An fast allen Wochenenden sei ein Wagen voll mit Läufern zu irgendwelchen Veranstaltungen unterwegs.

Er selbst hat 40 Marathonläufe absolviert, an der Deutschen Cross-Meisterschaft teilgenommen, und läuft auch heute noch Halbmarathon. Auch seine Frau Marie-Luise war immer sehr sportlich, hat heute aber wenig Zeit, weil sie zwei enge Familienangehörige pflegt. Allenfalls die Wandertage gönnen sich die beiden gemeinsam. "Man muss ja fit bleiben und fühlt sich einfach wohler, wenn man was tut."

Er gehört auch zu den Abnehmern des Sportabzeichens. "Durchschnittlich 55 im Jahr." Dafür erstellt er die Trainings- und Abnahmepläne.

Im Sinne der Fitness wird das möglichst jedem ermöglicht.

"Gerade habe ich wieder zwei Kandidaten. Die kommen jetzt, im Herbst", und nicht, wie es sinnvoll wäre, während der Sommerzeit. "Dabei brauchen die das beruflich. Die sind doch bei der Polizei", sagt er kopfschüttelnd.

Aber er ist halt

im Zeichen des

Stieres geboren,

gutmütig, und

kann schlecht

"nein" sagen.