Blauzungen-Krankheit: Ein Mückenstich mit Folgen

7500 Tiere sind im Kreis Viersen erkrankt. Davon sind über 5000 Rinder. Einzelne mussten bereits getötet werden.

Kreis Viersen. Die Blauzungenkrankheit im Kreis Viersen breitet sich nun auch vermehrt in Rinderbeständen aus. Bisher waren in der Hauptsache Schafe betroffen. Insgesamt sind nach Angaben des Kreis-Veterinäramts 69 Betriebe mit 29 Schaf- und 40 Rinderhaltungen betroffen.

"In diesen Betrieben werden insgesamt 1326 Schafe und 5150 Rinder gehalten, so gestern Dr. Helmut Theißen (Foto), Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Kreises. Insgesamt sind 114 Schafe und 16 Rinder an den Folgen der von Mücken übertragenen Virusinfektion verendet.

"Im Gegensatz zum vergangenen Jahr erkranken in Rinderbeständen größere Tierzahlen. Einzelne schwer erkrankte Rinder verenden beziehungsweise müssen eingeschläfert werden", so der Amtstierarzt.

Bei den Schafen ist es anders: In einem Bestand bricht die Erkrankung sofort bei mehreren Tieren aus, oft so schlimm, dass bis zu 20 Prozent der erkrankten Schafe verenden oder notgetötet werden müssen. In den stark betroffenen Schafherden sind durch diese Seuche mittlerweile wertvolle Zuchttiere und seltene Schafrassen verloren gegangen.

So bleibt den Tierhaltern nur die Hoffnung auf einen frühen Kälteeinbruch: "Durchschnittliche Tagestemperaturen unter zehn Grad und Nachtfrost für ein bis zwei Wochen dezimieren die übertragenden Mücken und damit das Infektionsrisiko für die Wiederkäuer", so Theißen.

Der Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes wies noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass die Erreger der Blauzungenkrankheit für Menschen ungefährlich seien. Fleisch und Milchprodukte können daher bedenkenlos konsumiert werden.

Weitere Informationen beim Veterinäramt unter den Telefonnummern 02162/391311, -1312 oder -1314.