Kitas in Viersen Viersen wägt Für und Wider der Lolli-Tests in Kitas ab
Viersen · Die SPD forderte die Verwaltung zuletzt in der Ratssitzung auf, für PCR-Pooltests in Viersener Kitas zu sorgen. Noch hält die Stadt an der Test-Strategie des Landes fest.
(naf) Zeitnah möchte die Stadtverwaltung im zuständigen Fachausschuss ihre Einschätzung zum PCR-Pooltest-Verfahren an Viersener Kitas präsentieren. Das kündigte Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) zuletzt in der Sitzung des Stadtrates an, nachdem Michael Lambertz (SPD) das Thema unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ eingebracht hatte. Die SPD wolle die Verwaltung auffordern, für PCR-Pooltests in Kitas zu sorgen: „Es ist wichtig, jetzt schnell die Teststrategie zu ändern“, sagte Lambertz mit Verweis auf die als deutlich ansteckender geltende Omikron-Variante des Coronavirus.
Standard in Viersen ist derzeit, dass Kinder mehrmals in der Woche morgens vor dem Besuch der Kita zu Hause einen Antigen-Schnelltest machen. Das Land hat die Teststrategie für die Kitas vorgegeben und stellt die Antigen-Schnelltests zur Verfügung. In Grundschulen sind hingegen die PCR-Pooltests, auch Lolli-Tests genannt, Pflicht. Das Verfahren: Kinder einer Gruppe erhalten in der Schule je einen Abstrichtupfer, an dem sie für 30 Sekunden lutschen. Die Tupfer werden in einem Sammelgefäß zusammengeführt, die Sammelprobe wird im Labor nach der PCR-Methode ausgewertet. Ist sie positiv, folgen Einzeltests.
Kommunen können auf den Test-Lieferdienst des Landes verzichten und stattdessen eigenständig ein Lolli-Testverfahren organisieren – auf diese Strategie setzen zum Beispiel die Städte Mönchengladbach und Düsseldorf. Um das in Viersen zu erreichen, brachte die SPD das Thema in der Ratssitzung ein und forderte die Einführung von Lolli-Tests in Kitas. Es sei „ein Appell“ an die Verwaltung, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Manuel García Limia.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Stephan Sillekens wollte wissen, warum die Verwaltung bisher keine PCR-Pooltests in Kitas einsetzt, „ich bin überrascht, dass wir das in Viersen nicht längst schon haben“, sagte er. „Wir haben das abgewogen“, sagte Jugendamtsleiter Stefan Smitowicz. „Wir sind da sensibilisiert und in der Verwaltung aktiv.“ Es sei auch mit Kitas Rücksprache gehalten worden.
Das PCR-Testverfahren sei genauer, aber es gebe dabei auch Schattenseiten, ergänzte Smitowicz. In einer Sitzungsvorlage für den Jugendhilfeausschuss soll das bald genauer dargelegt werden. Der Jugendamtsleiter wies darauf hin, dass noch rund 90 Prozent der Kommunen die Teststrategie des Landes verfolgten. Würden in Viersen künftig Lolli-Tests in den Kitas durchgeführt, fiele der Test-Lieferdienst des Landes weg. Stattdessen gebe es pro Kind pro Woche eine Pauschale in Höhe von sechs Euro.