Pandemie im Kreis Mettmann Gesundheitsamt entschuldigt sich

Erkrath · Erstinformation wurde nicht versandt. Wegen Omikron wird eine Task-Force gebildet.

 Ein positiver PCR-Test sorgte für Unsicherheit.

Ein positiver PCR-Test sorgte für Unsicherheit.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

(dne) Das Kreisgesundheitsamt entschuldigt sich bei der Familie P. aus Erkrath. Wie am Dienstag berichtet, gehörte der Sohn als Drittklässler der städtischen Grundschule Falkenstraße in Erkrath am 2. Dezember zu einem Pool-PCR-Test mit positivem Ergebnis. Der Junge wurde bei den unmittelbar anschließenden PCR-Einzelnachweisen positiv auf Corona getestet. „Dass zwei Wochen Ungewissheit folgten, liegt daran, dass die Erstinformation nach einer solchen Positiv-Meldung nicht an die Familie versandt wurde“, sagte eine Kreissprecherin. Diese enthalte alle Hinweise und die nächsten Schritte.  Sie verband die Entschuldigung mit einem Lob für die Familie, die sich freiwillig in Quarantäne begeben hatte: Mutter, Vater, Schwester und der betroffene Sohn hätten alles richtig gemacht. Dies belege ein am 6. Dezember absolvierter PCR-Test mit einer Virenlast von 26,3 CT. Alle Werte unterhalb von 30 besagen: Die Person ist ansteckend.

Kreisgesundheitsamt hat die Familie zu spät kontaktiert

Das Kreisgesundheitsamt habe die Familie zu spät, nämlich laut den Unterlagen des Gesundheitsamts am 14. Dezember schriftlich kontaktiert – mit einer Erinnerung an die Pflicht, sich am 12. Tag einer Quarantäne erneut zu testen. Zwischenzeitlich habe man bei der Erkrather Schule abgefragt, ob weitere Kinder aus der Klasse infiziert sind, in der nach dem Montessori-Prinzip mehrere Jahrgänge miteinander unterrichtet werden. Dies habe die Schulleitung gegenüber dem Kreisgesundheitsamt verneint. Am Dienstag – parallel zum Erscheinen des Zeitungsberichts – habe man dem Sohn schriftlich den Bescheid darüber zugestellt, dass er nunmehr als „genesen“ gilt. Nach Angaben des Vaters erfolgte diese E-Mail ohne weitere Erklärungen und Hinweise, wie es zu dem Durcheinander gekommen ist. Dass die E-Mails der Familie zwar nicht beantwortet, aber dennoch bei der Behörde registriert wurden, zeigen die vorliegenden Aufzeichnungen zu dem Fall.

Der öffentliche Bericht hatte dazu geführt, dass sich eine weitere Familie mit demselben Problem gemeldet hat. Auch bei ihr gab es nach positiven PCR-Tests in Schulen „nur spärlichen Kontakt zum Kreisgesundheitsamt“. Offenbar beschränke man sich auf das reine Nachverfolgen der positiven Fälle. Stattdessen würde man sich ein „aktiveres Management“ der Fälle und eine Ansprechstelle für Betroffene wünschen.

„Das wünschen wir uns auch“, sagte eine Kreissprecherin. Aufgrund der Vielzahl der Corona-Fälle sei dies zurzeit nicht leistbar. Angesichts der kommenden Omikron-Welle werde der Kreis durch Bundeswehrsoldaten und einen privaten Dienstleister unterstützt. Es soll eine Omikron-Task-Force gebildet werden, um die Ausbreitung rasch eindämmen zu können.