Stirbt Viersen langsam aus?
Eine Statistik gibt Anlass zur Sorge: In Viersen ist die Sterberate höher als Zuziehende und Geburtenrate ausgleichen können.
Viersen. Eine so genannte Wandermotivbefragung soll Klarheit schaffen, wo derzeit viele Fragezeichen herrschen. Laut einer Statistik der Landes Statistikstelle IT.NRW kehren besonders in der Kreisstadt auffallend viele Einwohner ihrer Heimat den Rücken und ziehen fort.
Gemeinsam mit den Sterberaten ist diese Zahl so hoch, dass Neubürger und Geburtenrate dies nicht auffangen können - die Bevölkerungszahl in Viersen sinkt. Um 225 auf derzeit 75.475. "Hier muss man nach Gründen fragen, warum die Menschen der Kreisstadt den Rücken kehren", erklärt Landrat Peter Ottmann. Denn die Nachbarstadt Willich etwa kann sich über einen Bevölkerungszulauf freuen. Kreisweit sei die Bevölkerungszahl jedoch um 892 gesunken - trotz einer deutlichen Zunahme der Neubürger. 301 797 Menschen lebten zum Stichtag 31. Dezember 2009 im Kreis.
Peter Abrahams, Pressesprecher der Stadt, sieht den Rückgang nicht so dramatisch: "Über die Jahre hinweg konnten wir die Einwohnerzahl konstant halten." Als Zuzugsgebiet sei die Stadt mit den attraktiven Neubaugebieten immer noch interessant. "Aber es werden leider viel weniger Menschen geboren als sterben oder wegziehen."
Kreissprecher Axel Küppers rät indessen, zunächst die Ergebnisse der Befragung abzuwarten, bei der unter anderem konkret gefragt wird, was den Zu- oder Fortgezogenen in Viersen gefällt. Oder eben nicht. "Dann haben wir es Schwarz auf Weiß." Mit konkreten Ergebnissen wird im Laufe des Herbstes gerechnet.