Süchteln: Stier verletzt Frau tödlich
Auch eine Notoperation konnte die Bäuerin aus Süchteln nach einem Stierangriff nicht mehr retten.
Süchteln. Die 56-jährige Bäuerin wollte nur die Kühe zum Melken in den Stall holen, wie an jedem Abend im Sommer. Als sie nicht wiederkam, stattdessen aber bereits die ersten der 40 Milchkühe auf den Hof in Süchteln kamen, ging ihr Ehemann nachsehen. Er fand seine Frau schwer verletzt auf der Weide, der Zuchtstier stand noch da.
Der Mann rief den Notarzt, der sofort einen Rettungshubschrauber anforderte. Trotz einer mehrstündigen Notoperation starb die Frau am späten Montagabend.
Bei der gestrigen Obduktion ergaben sich keine Anhaltspunkte dafür, dass ein Mensch ihr die schweren Verletzungen, an denen sie gestorben ist, zugefügt haben könnte. Sie sollen von einem oder sogar mehreren der Tiere stammen. Die Polizei geht deshalb von einem tragischen Unfall aus.
Wie der zustande kam, wird mangels Zeugen wohl im Dunkeln bleiben. Unfälle mit wild gewordenen Stieren kommen immer wieder vor.
"Auslöser kann eine Kleinigkeit gewesen sein, die einfach nur anders war als sonst", sagt ein Sprecher des Kreises Viersen nach Rücksprache mit dem Veterinäramt. "Ein anderes Kleidungsstück oder ein anderer Bewegungsablauf."
All das könne, ohne den konkreten Unglücksfall zu kennen, unter ungünstigen Umständen dazu führen, dass ein Tier sich aggressiv verhält und angreift. Der Zuchtbulle aus Süchteln wurde noch am Montagabend geschlachtet.
Die Landwirte in der Region sind geschockt, jeder kann den Schmerz nachvollziehen. "Wir alle fühlen mit der Familie", sagt ein Landwirt. Im Kreis gibt es rund 1000 landwirtschaftliche Betriebe, viele halten Tiere. Allein über 13 000 Milchkühe gibt es.