Neugründung: Viersener Tafel hilft noch mehr
Bald werden auch in Elmpt Lebensmittel ausgeben – zunächst mit Unterstützung erfahrener Kräfte.
Kreis Viersen. Ab kommenden Freitag wird es auch in Elmpt eine Tafel geben, die "Niederkrüchtener Tafel". Seit einigen Monaten liefen die Planungen dafür, jetzt ist eine passende Konstruktion gefunden: Die Niederkrüchtener Tafel wird zunächst unter dem Dach der Viersener Tafel geführt.
Für das eingespielte Team aus Viersen, das über zwölf Jahre Erfahrung verfügt, ist das zunächst zusätzliche Arbeit. "Aber wir haben gesehen, dass da Menschen sind, die anderen Menschen helfen wollen", sagt Luzia Witthake, die Leiterin der Viersener Tafel. "Und wir möchten ihnen gerne den Start erleichtern.
Das gleiche haben die Viersener vor einigen Jahren auch in Schwalmtal gemacht. Nach einem Jahr war man dann in Niederkrüchtens Nachbargemeinde so weit, dass ein eigenständiger Verein gegründet werden konnte. "Das Ziel ist ganz klar, dass auch wir in absehbarer Zeit selbstständig werden", unterstreicht Freerk Lootsma, der in den vergangenen Monaten die Organisation übernommen hat.
Eine Tafel ist wie eine kleine Firma, es müssen die Hygiene-Grundsätze beachtet werden, es muss gut Buch geführt werden, die Spendenquittungen müssen steuerabzugsfähig sein. All das würde den noch kleinen Kreis in Niederkrüchten so weit fordern, dass für die eigentliche Arbeit, das Einsammeln und Ausgeben von Lebensmitteln, keine Zeit mehr bliebe.
So aber kann es am Freitag losgehen. Zunächst werden mit Privatwagen am Morgen in den Bäckereien, Bauern-Läden und Lebensmittelgeschäften die Waren eingesammelt. "Auf die Dauer würden wir uns wünschen, dass jemand uns an diesem Morgen als Sponsor einen Transporter zur Verfügung stellt", sagt Lootsma. "Er dürfte auch erst einmal ohne Kühlung sein."
Was in Niederkrüchten noch nicht geht, ist das Lagern von haltbaren Lebensmitteln. Die evangelische Kirchengemeinde stellt einen Gruppenraum für die Ausgabe zur Verfügung, verfügt aber nicht über Lagerkapazitäten. "Deshalb suchen wir auch hier noch jemanden, der uns einen solchen Raum, in dem wir auch gerne einen Kühlschrank anschließen würden, zur Verfügung stellen kann", sagt Lootsma.
Der 73-Jährige ist Rentner. "Für einen solchen gehört es sich, dass er Zeit für so ein Projekt hat", sagt er. Die Entscheidung für die Tafel sei aber in der Familie gefallen. Seine Ehefrau Gertrud gehört zum zwölfköpfigen Start-Team. Hier gilt: Ein paar Hände mehr dürften es werden. Aber für den ersten Tag schauen alle mutig nach vorn: "Wir lassen uns überraschen", sagt Lootsma.