Tractor-Pulling: Mit Giftzwerg aufs Treppchen
Das sogenannte Tractor-Pulling hat auch in der Region begeisterte Anhänger.
Viersen. Das Tractor-Pulling erfreut sich in der Region großer Beliebtheit. Darum geht’s: Die Bahn auf dem Feld wird planiert und an den Trecker ein Bremswagen angehängt. Eine Strecke von 100 Metern wäre ein „Full Pull“. Allerdings muss der Trecker nicht nur sich selbst, sondern auch den Bremswagen bewegen.
Und auf dem ist ein Gewicht montiert, das während des Ziehens immer weiter nach vorne rutscht und das Gespann damit immer schwerer macht. Wer in einer Klasse am weitesten kommt, gewinnt.
Gelingt mehreren Teilnehmern der „Full Pull“, kommt es zum Stechen. In der 3,6-Tonnen-Supersport-Klasse war das zuletzt in Dülken nicht erforderlich. In zwei Durchgängen erreichte am Sonntag nur der „Red Evolution“ den Full Pull. Knapp dahinter landete mit Tobias Koelen ein Mitglied der Dülkener Landjugend, der allerdings für das Team Sonsbeck antrat, weil sein eigener Trecker, mit dem er normalerweise für das Elmpter Team Coenen unterwegs ist, nicht rechtzeitig fertig geworden war. Das Getriebe musste erneuert werden, und die Spezialanfertigung wird erst in drei Wochen geliefert.
Aber auch den „Giftzwerg“ kennt er wie seine Westentasche, denn unter den Tractor-Pulling-Begeisterten herrscht abseits der Bahn vielfach eine enge Freundschaft. Man schraubt und entwirft gemeinsam, ist nur Gegner für die wenigen Minuten des Wettbewerbs.
Auf den dritten Platz kam Jan Zange vom ZaTra-Team aus Lüchow bei Lübeck. Das Vater-Sohn-Gespann war mit dem „Green Hunter“, einem John-Deere-Schlepper, bei dem nur noch Motorhaube und Getriebe entfernt etwas mit dem Original zu tun haben, angetreten.
Das Ende des Tractor-Pullings der KLJB Dülken wurde vom Unwetter bestimmt — die letzten Klassen konnten nicht mehr ausgetragen werden. Aber bis dahin war es ein absolut gelungenes Familienfest mit etlichen tausend Besuchern auf einem Feld bei Hausen, nahe der A61. Dabei kamen die Kleinsten ebenso auf ihre Kosten wie die eingefleischten Sportfans, die sehen wollten, wie begeisterte Teams und starke Schlepper gegeneinander und vor allem gegen den Bremswagen antraten.