Untersuchung: Es fehlen Senioren-Wohnungen
Bedarf: Ein Institut rechnet vor, dass im Kreis Viersen viel saniert und gebaut werden müsste.
Kreis Viersen. Senioren haben schlechte Chancen, in den eigenen vier Wänden alt zu werden - im Kreis Viersen droht laut dem Pestel-Institut in Hannover eine "graue Wohnungsnot. Bereits in 15 Jahren würden 7880 altengerechte Wohnungen benötigt. Das geht aus einer aktuellen Regional-Untersuchung zur "Wohnsituation im Alter" hervor.
Damit haben Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft gemeinsam mit der Gewerkschaft IG Bau erstmals den Wohnbedarf älterer Menschen für die Kommunen in Deutschland ermittelt. Sie haben sich in der Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau" zusammengeschlossen, in der auch weitere Gründe für entsprechende Investitionen genannt werden, etwa die Energieeffizienz. Die Untersuchung wurde von dem Institut durchgeführt.
Der errechnete Bedarf bedeute neben dem Sanieren für Senioren auch entsprechende Neubauten in der Region. Denn ein Teil der Altbausubstanz lasse sich nicht mehr wirtschaftlich "barrierearm" umbauen: ohne Stufen in den Wohnungen und mit einem Aufzug im Haus. "Es kann nicht sein, dass ältere Menschen nur deswegen ins Heim müssen, weil sie zu Hause keine altengerecht ausgebaute Wohnung haben", sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut.
Laut den Berechnungen aus Hannover wird es im Jahr 2025 im Kreis Viersen nahezu 23 Prozent mehr Haushalte mit einem Über-70-Jährigen als heute. Wenn man davon ausgehe, dass nur jeder Fünfte der dann über 39000 Senioren-Haushalte auf eine Wohnung ohne Barrieren angewiesen sei, müsse dringend saniert und neu gebaut werden - mit Türen, durch die ein Rollator oder Rollstuhl passt, und mit schwellenfreien Duschen.