Verbot umgangen: Der Boisheimer Nachtzug zog durch den Saal
Nach dem Streit mit der Viersener Stadtverwaltung gab es doch noch einen Umzug — im Saal Kreuels in Breyell.
Boisheim. Und er zog doch: Der Nachtzug der 111 Jahre alten Boisheimer Karnevalsgesellschaft KiKaKaia fand trotz des Verbots durch die Stadt Viersen statt. Allerdings zogen die Narren nur durch den Saal Kreuels in Breyell. Die Stadt Viersen hatte den Nachtzug am Freitagabend durch Boisheim aus Sicherheitsgründen untersagt.
Doch davon ließen sich die Narren nicht beirren. Es war 20.02 Uhr, als am Freitagabend im Saal Kreuels das Licht ausging. Während die rund 300 Besucher schon einen Kurzschluss vermuteten, zog plötzlich das Prinzenpaar Rainer und Marlene Backes unter sich drehenden, beleuchteten Schirmen ein und warf Blumen.
Mit Grubenlampen, Kopfleuchten und Taschenlampen zogen Mitglieder der Karnevalsgesellschaft durch den Saal und erhielten stehende Ovationen von den Besuchern. 14 Minuten dauerte der „Nachtzug“ als Auftakt der sich anschließenden vierständigen Narrenrevue.
Dabei erinnerte KiKaKaia-Präsident Marko Dillikrath noch einmal an die Abläufe, die zur Absage des Nachtzuges auf den Boisheimer Straßen geführt hatten. So hatte in der Festschrift Bürgermeister Günter Thönnessen noch von einem märchenhaften Jubiläum der Karnevalsgesellschaft gesprochen und den Nachtzug als „spritzige Idee“ bezeichnet. Diese „spritzige Idee“ habe der Bürgermeister dann als Chef der Viersener Stadtverwaltung höchstpersönlich gekippt, sagte Dillikrath unter dem Beifall des Publikums.