Kultur in Viersen Kulturprogramm mit viel Abwechslung
Viersen. · Puppentheater, Kabarett, Tanz und Musik gibt es in Viersens Festhalle zu sehen. Die Sinfoniekonzerte bieten abermals internationale Klasse.
Qualität hat bei den Viersener Sinfoniekonzerten Tradition. Schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, in den 1940er- und 1950er-Jahren, kamen mehrfach die Berliner Philharmoniker in die Festhalle; 1947 zum ersten Mal unter der Leitung von Sergiu Celibidache, mit Furtwängler zum ersten Mal im Juni 1949. Karajan, Keilberth, Knappertsbusch und Eugen Jochum dirigierten hier in den 1950er-Jahren, zu Gast war damals die ganze europäische Dirigenten-Oberklasse vom Rang eines Ferenc Fricsay, Jean Martinon, André Cluytens, Rafael Kubelik oder Thomas Beecham.
Qualität und Internationalität kennzeichnen nach wie vor die Viersener Sinfoniekonzerte. Das lässt sich im Spielzeitheft 1919/20 leicht wiederfinden. Kützlich hat es die Druckerei verlassen und liegt jetzt in der Kulturabteilung, Heimbachstraße 12, sowie an den den anderen üblichen Stellen aus. „Wie völkerverbindend Musik sein kann“, sagt Kulturabteilungsleiterin Brigitte Baggen, „zeigt beispielsweise das erste Sinfoniekonzert am 26. September“. Da kommt in Nicola Benedetti eine britische Spitzengeigerin. Sie spielt das Violinkonzert des Finnen Jean Sibelius und wird begleitet vom Staatlichen Sinfonieorchester Estlands. Das spielt dazu auch die vierte Sinfonie des Österreichers Anton Bruckner.
Auch das zweite Sinfoniekonzert hat es in sich. Dann wird die junge, 1994 geborene deutsch-bulgarische Perkussionistin Vivi Vassileva mit einem Werk gastieren, das der spanische Komponist Oriol Cruixent eigens für sie geschrieben hat. Ein Bonbon zur Vorweihnachtszeit verspricht ein gemeinsamer Auftritt der A-cappella-Vokalgruppe „Viva Voce“ mit der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg.
Abos gibt es ab sofort, Einzelkarten ab August
Die acht Abonnements bieten wie immer eine Mischung ernster und heiterer Kunst. Ein Höhepunkt ist sicher die musikalisch-literarische Lesung mit Schauspielerin Suzanne von Borsody über die mexikanische Malerin Frida Kahlo. Ein Wiedersehen gibt es mit dem Kabarettisten Wilfried Schmickler.
Brigitte Baggen wird im Sommer in den Ruhestand gehen. Das hat sie bei der Planung zum Anlass genommen, noch einmal Künstler nach Viersen einzuladen, die hier in ihrer Amtszeit besonders gern gesehen wurden. So gibt es gewissermaßen einen Mix von Neuem mit einem „Best of Baggen“. „Eine große Fangemeinde“, sagt Baggen, hätten unter anderem „das neu besetzte Trio ‚Wildes Holz‘ sowie die Truppe ‚Köbes Underground‘“.
Vielversprechend sind auch wieder die Kammerkonzerte, unter anderem mit dem französischen Pianisten Alexandre Tharaud, dem Delian::Quartett und dem Soloklarinettisten der Berliner Philharmoniker, Andreas Ottensamer.
Als Oper gibt es diesmal Aida, als Musical Gershwins „Ein Amerikaner in Paris“. Auch fürs Gruselige ist gesorgt: Die Hamburger MediaBühne kommt mit Stevensons Gruselklassiker „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“.
Wie der stellvertretende Fachbereichsleiter Frank Schliffke ausrechnen ließ, sind die Festhallenplätze inzwischen zu 95,8 Prozent ausgelastet. Interessenten sollten mit einer Kartenbestellung deshalb nicht allzu lange warten. Abo-Karten gibt es jetzt, Wahlabo-Eintausch ab 1. August und Einzelkarten ab 8. August.