Großveranstaltung in Viersen Tausende besuchen Martinsmarkt

Viersen · Der Martinsmarkt in Viersen hatte mit dem Wetter zu kämpfen. Trotz des Regens kamen viele Tausend Besucher. Sie erlebten einen Markt mit einer vielschichtigen Angebotspalette, Clubzimmer, Taschenbörse und St.-Martins-Tüten.

Tausende Besucher des Martinsmarktes bummelten am Wochenende durch Viersen.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Es ist die wichtigste und traditionell besucherreichste Veranstaltung in Viersen: Der Martinsmarkt zieht verlässlich an zwei Tagen viele tausend Besucher aus Viersen und dem Umland an. Bummeln, an den rund 60 Buden schauen und nebenbei einkaufen — auch die Einzelhändler, die am Sonntag ihre Geschäfte öffneten, profitieren vom Martinsmarkt. Trotz des trüben Wetters am Wochenende ließen sich die Besucher nicht abhalten.

Auf dem Remigiusplatz knubbelte es sich. Das lag nicht nur am Viersener Clubzimmer, das mit seinem Ausschank, den Sitzgelegenheiten und der Tombola wie ein Magnet wirkte, sondern auch an den vielen Holzbüdchen, die um das große Pagodenzelt herum aufgebaut waren. „Das Geschäft blüht“, freute sich Waltraud Siemons von der Viersener Tafel. Die hatte gleich einen Pavillon an die Holzkonstruktion angebaut und konnte so einen Regenschutz für die Besucher bieten, die dort Waffeln, Schokoladenkuchen oder auch Schmalz- und Leberwurstbutterbrote samt Kaffee und Kakao genossen. Ein Stückchen weiter war die Aktionsgemeinschaft Viersen-West-Afrika anzutreffen, die ausgefallene Schnitzarbeiten, Schmuck und Rucksäcke aus Afrika anbot, während der Nachbarstand vom Kinderschutzbund mit filigranem Weihnachtsschmuck und Adventsgestecken aufwartete. So verschieden die Aussteller am Remigiusplatz waren, eines einte sie: Es waren alles soziale Organisationen, die rund um das Clubzimmer der vier Service-Clubs Inner Wheel, Lions, Rotary und Zonta zu finden waren.

„Ich freue mich besonders, dass das Clubzimmer wieder mit dabei ist. Hier steht der soziale Zweck im Mittelpunkt, und das passt zum Martinsmarkt und seinem Namensgeber, dem St. Martin perfekt“, sagte Sabine Anemüller.

Thorsten Schormann war als Sankt Martin unterwegs

Viersens Bürgermeisterin hielt das nicht so optimale Marktwetter nicht davon ab, die vielschichtige Angebotspalette des Martinsmarktes zu genießen. Mit Regenschirm ausgerüstet, gehörte sie zu den Besuchern, die dem Regenwetter trotzten und voradventliches Ambiente genossen. Sich seinen persönlichen Gürtel machen lassen, hausgebackene Plätzchen oder Brotaufstriche für den guten Zweck erwerben, kuschelige Bettwäsche oder wärmende Socken kaufen, in erster Weihnachtsdekoration schwelgen, sich mit Büchern für lange Winterabende eindecken oder mit Tees und Gewürzen versorgen – der Martinsmarkt bot für jeden etwas.

Für verklärte Gesichter sorgte die Stroopwafel. „Ich bin begeistert, dass es diese niederländische Spezialität hier gibt. Diese Waffeln sind einfach nur köstlich“, schwärmte Cornelia Arndt über die aus zwei Teigwaffeln und einer Karamellfüllung bestehende Waffel. Vor dem ehemaligen Ladenlokal der Blumeninsel hatte sich eine Schlange gebildet. Dort war die nunmehr fünfte Taschenbörse des Zonta-Clubs untergebracht. Im Ladenlokal war es rappelvoll. Frauen schoben sich entlang der Ständer mit den Taschen, die preislich über farbige Bänder markiert waren. „Wir haben insgesamt 2300 Taschen erhalten. Die Spendenbereitschaft war wieder einmal groß, und die Nachfrage ist erneut gigantisch“, freute sich Zonta-Frau Gabriele Schmitt. Ob Taschen für zwei Euro aus der großen Box, Portemonnaies für einen Euro oder Markenlabel, die bis zu 400 Euro kosteten – das Angebot zog die Kundinnen an. Der Erlös geht an Frauenprojekte in Viersen.

Kinder machten auf dem Sparkassenvorplatz große Augen. Das war gleich mehreren Dingen geschuldet. Die jüngeren Besucher konnten ihre Runden im nostalgischen Kinderkarussell drehen, sich einmal aufs große Holzschaukelpferd setzen oder am Stand der Stadt Viersen schminken lassen. Ebenfalls im Trockenen saßen die Bastler. Auf dem langen Tisch türmten sich Papiertüten mit einer Transparentpapierseite. „Diese kleinen Laternentaschen können nach Belieben bemalt oder gestaltet werden“, sagte Amelie, die dem Team des Citymanagements angehört und kreative Ideen einbringt, wenn Stifte und die Kisten mit den vielen Bastelutensilien nicht reichen, um die Fantasie anzuregen.

„Der St. Martin!“ Der Ruf von Paula ließ weitere Kinder in der Umgebung in ihre Richtung schauen. Die Sechsjährige hatte Thorsten Schormann entdeckt, der als St. Martin zusammen mit dem armen Mann - in die Rolle war Sascha Münten geschlüpft – in der Innenstadt unterwegs war.