Viersener Tulpensonntag - Buure und Mozart

Am Viersener Tulpensonntag gab es Sonne, Schnee und jede Menge närrische Wagen und Kostüme.

Viersen. Unter dem Motto „Wörr trecke all an eene Strang“ sind am gestrigen sonnigen (und phasenweise leicht verschneiten) Tulpensonntag die Jecken durch Viersen gezogen. Und gleich ein halbes Dutzend neuer Freundeskreise wirkte mit im Narrentreck.

Und was gab es nicht alles zu sehen: Salzburgerisch unterwegs war etwa der Freundeskreis Poschmanns, der Mozart mitfeiern ließ. Einen aktuellen Prunkwagen lieferte die KG Hamm wer net — der Hammer Rettungsschirm ging über dem Wilden Westen auf, nicht über Griechenland. Das Fidele Kränzchen stellte mit mehr als 100 Teilnehmern eine der größten Gruppen und mit dem Urwald-Wagen eines der stattlichsten Gefährte im Zug.

Die KG Hoseria feierte Karneval an Deck, auf traditionelle Weise waren die Rintger Buure mit Pferd und Wagen unterwegs (der Rintger Zug war bereits einige Stunden zuvor gestartet). Die Tanzschule Behneke ließ den Bär tanzen und vom Freundeskreis der „ Kecken Jecken“ kamen Piraten mit ihren Papageien und enterten den Karneval.

Die Ideenvielfalt war beeindruckend, die Stimmung — auch am Straßenrand — war gut. Insgesamt bestaunten mehrere tausend Zuschauer 88 Zugeinheiten mit rund 3000 Teilnehmern. Von den sieben Kapellen kamen zwei aus den Niederlanden und eine aus der französischen Partnerstadt Lambersart.

Getrübt wurde das fröhliche Bild von der bisherigen Karnevals-Bilanz der Kreispolizei, die unter anderem nach dem Umzug in Viersen Schlägereien meldete. In Bracht wurde am Samstag ein Beamter verletzt — nach der Attacke eines 20-Jährigen aus Breyell musste er ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Eine betrunkene 14-Jährige aus Dülken randalierte nach dem Brachter Umzug derart im Auto ihrer Eltern, dass die Mutter sich hilfesuchend an die Beamten der Viersener Wache wandte. Das Mädchen blieb zur zur Ausnüchterung in Gewahrsam.