Arcaden-Streit mit drei Parteien
Viersen, Mfi und Gladbach müssen sich einigen, damit es nicht zur Klage kommt.
Mönchengladbach. Spitzenvertreter der Städte Mönchengladbach und Viersen sowie des Arcaden-Investors Mfi sind keinen Schritt weiter gekommen: Mfi will 12 000 Quadratmeter für den Bereich Bekleidung, Viersen ist das mit Blick auf den eigenen Einzelhandel zu viel — eine Patt-Situation.
Nachdem der Rat am Mittwoch der Änderung des Flächennutzungsplans zugestimmt hat, wird sie am Donnerstag der Bezirksregierung zur Genehmigung vorgelegt. Bis zur Ratssitzung am 21. März soll der Bebauungsplan mit allen Gremien abgestimmt sein, damit die Politiker ihn beschließen können. Er legt unter anderem den „Branchenmix“ mit den umstrittenen 12 000 Quadratmetern für Bekleidung fest.
Bislang ist Viersen standhaft geblieben und fordert weiterhin, dass der Investor die Textilfläche minimiert. Viersens Verwaltung und Politik haben das Problem, dass sie nicht mit leeren Händen aus den Verhandlungen kommen dürfen. Schließlich haben sie die Interessen ihrer Einzelhändler zu vertreten. Andererseits kann Viersen nicht daran gelegen sein, den Nachbarn das Großprojekt kaputt zu machen. Schließlich wollen die Städte auch künftig zusammenarbeiten.
Finden Viersen und Mfi keine Einigung, könnte die Stadt Mönchengladbach gefordert sein. Sie will das Großprojekt und muss den Investor „bei Laune halten“. Denn: Egal wie eine Klage der Viersener ausgeht, das Verfahren würde den Bau wahrscheinlich verzögern. Das wäre mit Kosten für den Investor verbunden. Ein „Deal“ könnte die Lösung sein: Gladbach macht den Nachbarn ein wirtschaftlich reizvolles Angebot. Dann wiederum läge die Entscheidung bei den Viersenern — Klage oder „Deal“.
Denkbar wäre zum Beispiel ein Entgegenkommen der Gladbacher in Sachen Regiobahn. Die Verlängerung von Kaarst über Schiefbahn, Neersen, Viersen bis Venlo ist ein Anliegen der Viersener. Mönchengladbach sträubt sich: Ein Trassenstück würde über Gladbacher Gebiet verlaufen — ohne einen Vorteil für die Stadt, hieß es häufig.
Klarheit könnte es nach Karneval geben, wenn die drei Parteien erneut zusammenkommen. Red