Vorlesewettbewerb: Ein Plädoyer für den Erhalt der Mundart
260 Schüler beteiligten sich am Vorlesewettbewerb der Schulen aus dem Kreis Viersen. Jetzt wurden die Sieger geehrt.
Viersen. Großer Bahnhof in der Aula des Clara-Schumann-Gymnasiums in Dülken: Anlass war die Siegerehrung der 30. Auflage des Vorlesewettbewerbes der Schulen aus dem Kreis Viersen. Nach der Begrüßung auf Platt durch die Boisheimerin Marieluis Boes, Leiterin des Mundartkreises im Verein für Heimatpflege, war es Vizebürgermeister Hans-Willy Bouren, der ein kurzes Plädoyer für den Erhalt der heimischen Mundart hielt.
Dazu trug er selbst ein Frühlingsgedicht in „Lennebürscher Platt“ (aus seinem Heimatdorf Helenabrunn) vor und erntete donnernden Applaus. Boes rief den rund 250 Gästen zu: „Man mott Platt kalle, denn Platt kallt sich joot.“
Alle Sieger in den fünf Altersklassen trugen ihre Texte noch einmal vor. An dem vorbereitenden Lesen hatten 260 Schüler teilgenommen, an der Endausscheidung in der Albert-Vigoleis-Bibliothek 127. Geehrt mit Urkunden und Sachpreisen wurden die Sieger und Platzierten bis Platz fünf sowie die Schulbesten.
In der Gruppe I (erstes und zweites Schuljahr) gab es eine Besonderheit: Kira Vledder (Lambertusschule Breyell) und Emma Kleppe (Paul-Weyersschule Dülken) waren auf genau die gleiche Punktzahl gekommen. Und so lasen sie dann auch gemeinsam ihren Text vor: „Oot on Jongk“ (Alt und Jung). Hella von den Bergh hatte diesen Text aus „Fabeln aus aller Welt“ in Mundart übertragen.
Jede Altersstufe hatte einen anderen Text zu lesen. Die meisten Teilnehmer (60) kamen aus den 3. und 4. Schuljahren. Der Sieger dabei war Max Heggen (Brüder-Grimm-Schule Süchteln). Für das 5. und 6. Schuljahr stand Chiara Hova (Albertus-Magnus-Gymnasium Dülken) auf dem Treppchen; für die siebten und achten Klassen war es Albrecht Röder von der selben Schule. Die Schuljahre 9 bis 12 repräsentierte erfolgreich Theresa Ickung (Erasmus-von-Roterdam-Gymnasium Viersen). Schulbeste kamen unter anderem aus Viersen, Kempen und Willich.