Polizeieinsatz durch täuschend echt aussehendes Gewehr
Viersen. Zu einer lebensgefährlichen Situation ist es in einem Viersener Waldstück gekommen. Ein 17-Jähriger streifte am späten Mittwochabend mit einem täuschend echt aussehenden Gewehr mit Zielfernrohr durch das Wäldchen am Schanzweg.
Dabei stieß er auf zwei Jäger, die mit Gewehren in ihrem Revier unterwegs waren.
Für die Männer musste die Waffe des jungen Mannes wie eine echte aussehen. Deshalb forderten sie ihn mit vorgehaltenem Gewehr auf, diese sofort niederzulegen — „was der junge Mann glücklicherweise auch sofort tat“, so die Polizei am Donnerstag. Anschließend wählten die Jäger den Notruf, Beamte nahmen den Viersener in Gewahrsam und stellten die sogenannte Anscheinwaffe sicher.
Der Jugendliche hatte das Gewehr im Internet erworben. „Dass er mit dem Führen dieser Waffe ohne gültigen Waffenschein einen Verstoß gegen das Waffengesetz beging, ist nicht das einzige Problem“, sagte ein Polizeisprecher. „Er riskierte bei der Aktion möglicherweise sogar sein Leben.“
Die Polizei warnt immer wieder vor diesen Anscheinwaffen und der Gefahr, die sie mit sich bringen, da sie für Außenstehende nicht als „Spielzeuge“ erkennbar sind. Erst im März war ein Mann in seiner Wohnung in Schwalmtal-Waldniel von Spezialkräften überwältigt worden, der zuvor mit einer täuschend echt aussehenden Waffe im Wohngebiet spazieren gegangen war.