Nordkanal: Tote Fische sorgen für Empörung
Für Reinigung wurde Wasser abgesaugt.
Viersen. Eine Reinigung des Nordkanals in Viersen, ausgeführt von der NEW, sorgt für teils heftige Kritik von Bürgern und aus der Politik. Zwar sieht die SPD-Ratskandidatin Sabine Anemüller die grundsätzliche Notwendigkeit einer solchen Aktion: „Leider wird dieses Gewässer auch für Abfälle genutzt und reinigt sich nicht von selbst, vor allem da es sich zudem nicht um ein Biotop, sondern um ein stehendes Gewässer in einem Betonkanalbett handelt.“ Die diesjährige Reinigung habe jedoch schwerwiegende Folgen für die Fische gehabt.
Anemüller: „Die Frage ist, ob es tatsächlich notwendig ist, dass bei dieser Reinigung das komplette Wasser abgesaugt werden muss und alles Leben in diesem Wasser dabei leider elendig draufgehen muss.“
„Hunderte von Fischen, Amphibien und Kaulquappen mussten elendig ersticken. Sie wurden letztlich weggekehrt und entsorgt.“ Mit diesen Worten macht Volker Breme, Sprecher der Bürgerinitiative Viersen-Hamm (BIVH), seinem Ärger Luft. Mehrere Bürger hätten auf Facebook-Seiten bereits ihre Bereitschaft erklärt, wegen Tierquälerei Strafanzeige zu stellen.
Die Stadt teilte am Montag mit, sie habe Reinigungsmaßnahmen weder veranlasst noch sei sie daran beteiligt gewesen. Die Zuständigkeit für Tierschutzfragen liege beim Kreis. Von der NEW hieß es unter anderem: „Wir haben unsere Mitarbeiter vor Beginn der Maßnahme angewiesen, Molche, Lurche und Fische einzusammeln und umzusiedeln.“ Und: „Wir sind sehr darauf bedacht, Fische und andere im Kanal lebende Tierarten zu schützen. Die Hinweise von Anwohnern und Tierschützern zeigen uns jedoch, dass ein Teil der Öffentlichkeit dies anders sieht.“ Man werde bei einer erneuten Reinigung noch stärker auf die Tierwelt im Kanal achten.