Was tun bei Autodieben im Haus?

Im Fall des so genannten Homecarjackings rät die Polizei, sich den Tätern keinesfalls in den Weg zu stellen.

Kreis Viersen. Es ist ein Schock am frühen Morgen: Nach dem Aufwachen stellt man fest, dass Fremde während der Nacht im Haus waren, schlimmer noch: sogar im Schlafzimmer, wenige Meter vom ahnungslos Träumenden entfernt.

Ein Blick vor die Haustür erklärt, wofür die unbekannten Täter dieses hohe Risiko eingegangen sind: Der teure Wagen, am Abend zuvor auf der Straße abgestellt, ist weg - gestohlen mit den in der Kleidung des Opfers gefundenen Schlüsseln.

Ein Fall dieser Art hat sich vor wenigen Tagen in Viersen ereignet (die WZ berichtete). Die Polizei musste binnen kurzer Zeit zwölf Tatorte im Kreisgebiet aufnehmen, dreimal waren die so genannten Homecarjacker (Einbrecher, die meist hochpreisige Autos stehlen wollen) erfolgreich. "Wir hatten jetzt einige Jahre Ruhe, aber derzeit trifft es den Kreis ziemlich hart", kommentiert Polizeisprecherin Antje Heymanns die Serie. Die Polizei geht von einem "bandenmäßigen, organisierten Handel" aus.

Doch wie schützt man sich vor solchen Tätern? "Tatanreize vermeiden", nennen die Beamten als oberstes Gebot. Das heißt: Wenn möglich Garagen nutzen, ansonsten das Auto abseits parken, ohne freilich Nachbarn, die für die Besitzer gehalten werden könnten, zu gefährden. Außerdem, so Heymanns weiter, könnten auch recht einfache Sicherheitsvorkehrungen an Türen und Fenstern ein Eindringen verhindern.

Sollten es die "Homecarjacker" ins Innere des Hauses oder der Wohnung geschafft haben, gilt laut den Fachleuten: jede Konfrontation vermeiden. "Man sollte an die eigene Gesundheit denken, die ist wichtiger als das Fahrzeug", sagt Antje Heymanns. Sich den Tätern und ihrem Ziel in den Weg zu stellen, könnte gefährlich werden. Deswegen sollten die Schlüssel herausgegeben beziehungsweise ihr Ablageort preisgegeben werden.

Laut Bund der Versicherten kann ein so entstandener Schaden durch die Teilkasko abgedeckt werden. Zumindest dann, wenn es sich um einen richtigen Einbruch handele, erklärt eine Sprecherin. Problematisch könnte es im Fall des "Einschleichens" werden, etwa durch eine offen gelassene Terrassentür.