Viersen: Deutsch-türkische Geschäfte

Wirtschaft: Rund 200 Geschäftsleute haben sich zu einer Konferenz in Viersen getroffen.

Viersen. "Der Niederrhein ist ein sehr starkes Industriegebiet und es liegt Mitten im Herzen von Europa", lobt Mehmet Tamer Eker von der Firma Eker Insaat & Mobilya.

Und genau das sind die Gründe, die den türkischen Unternehmer bewogen haben, an der Deutsch-Türkischen Wirtschaftskonferenz am Niederrhein teilzunehmen und genau diese Region ins Auge zu fassen - um hier möglicherweise Kooperationen einzugehen. Damit steht er nicht alleine da.

Eine türkische Delegation mit Vertretern von 30 Unternehmen hat die Konferenz im Kreishaus Viersen besucht. Die Firmen suchen Handelspartner, Kooperationschancen und Einkaufsquellen. "Erste Kontakte haben wir bei einer Unternehmerreise der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein im Februar auf der größten Maschinenbaumesse in der Türkei geknüpft", sagt Ludger Gooßens, Vizepräsident der IHK Mittlerer Niederrhein.

Während der Messe hätten die türkischen Unternehmen großes Interesse an deutschen Produkten gezeigt. Daher wurde ein Besuch in Deutschland organisiert, der seinen Höhepunkt jetzt in der Wirtschaftskonferenz fand. Mit der soll ein erstes Kontaktforum für türkische und deutsche Firmen geschaffen werden.

Vertreten sind dabei von türkischer Seite hauptsächlich die Branchen Maschinenbau, Metallverarbeitung, Elektronik, Automotive und Textil. "Die Geschäfte werden immer globaler und die Türkei ist ein wichtiger Handelspartner", sagte Landrat Peter Ottmann. Er hob in diesem Zusammenhang die gute Arbeit der Wirtschaftsförderung des Kreises Viersen hervor, die zusammen mit den Krefelder Kollegen, der IHK und der Standort Niederrhein GmbH das Event organisiert hatte.

Wie die Arbeit mit der Türkei aussehen kann, verdeutlichte Raimund van Brakel vom Kempener Unternehmen Nagels Druck. Dort kooperiert man seit zehn Jahren mit der Türkei. "Wir haben mit Hilfe von Selma Atahan, der Geschäftsführerin des Deutsch-Türkischen Handelsbüros, in der Türkei Fuß gefasst", sagte van Brakel. Der erste Auftrag von der Stadt Ankara veranlasste Nagels Druck, eine Firma in der Türkei zu gründen. "Unser Vertreter-Team rennt vor Ort offene Türen ein", sagte van Brakel.

Nicht minder begeistert zeigte sich Adil Colakoglu von der Firma As-Ka Qualitätsprodukte aus Tönisvorst. "Eigentlich wollte ich nach dem Studium in meine Heimat zurück. Ich habe mich dann hier selbstständig gemacht, mit dem Ziel, zwischen Deutschland und der Türkei zu arbeiten", erzählte er.

Beide Seiten hätten Tugenden, auf deren Basis man sehr gute Geschäfte machen könnte. "Wir werden heute noch keine Geschäfte abschließen. Aber wir machen erste Schritte und erkundigen uns", betonte Eker.