Watt jeht: In den Kneipen tobte der Bär
Sieben Lokale, sieben Konzerte: Drangvolle Enge und Superstimmung.
Viersen. Volle Kneipen, tolle Musik: Rundum gelungen ist die siebte Auflage des Watt-jeht-Festivals in der Viersener Innenstadt. Sieben Gaststätten machten mit, und in allen tobte der Bär. In manchen Lokalen war es so voll, dass Saunatemperaturen herrschten.
Voran das Extrablatt. Bei drangvoller Enge herrschte Superstimmung. Dafür sorgten die Blue Babies mit ihrer unglaublich vitalen Ska-Musik, die sofort in die Beine geht. Schade nur, dass es im Rundcafé keine Bühne gibt; so waren die Musiker für die meisten Besucher gar nicht zu sehen.
Saunaaufguss auch im Elenis. In der Rock-Kneipe ist traditionell Heavy Metal angesagt, und den lieferten Sturch aus Hamburg um Sänger Dennis Wendig. Ausgelassen tanzten die Musiker über die Theke, hielten die HSV-Fahne hoch.
Ähnlich klangen The Soulshake Express aus Schweden. Sie rockten die vollbesetzte Central-Cantina an der Süchtelner Straße. Irgendwo angesiedelt zwischen Punk und Blues kamen the C-Types aus Frankfurt daher. Sie überraschten im Mexican mit äußerst interessanten Bearbeitungen mancher Rock-Klassiker.
Musikalisch ganz klassisch ging es im Gambrinus auf der Hauptstraße zu. Hier spielten The Rolling Beatles aus den Niederlanden das, was sie schon im Titel versprechen. Doch manchmal hätte man sich ein bisschen mehr Dampf von den Musikern gewünscht.
Dampf ohne Ende gab es hingegen im Komplett an der Wilhelmstraße. Hier schlugen Transmitter aus Hannover Töne an, die man so bisher ganz selten erst gehört hat. Mit ungeheurem Druck kam der Elektrobeat daher, angereichert mit HipHop und Reggae, unterlegt mit einer schnellen Videoinstallation. Zappelmusik, die direkt in die Beine geht. Transmitter war das musikalische Highlight des 7. Kneipenfestivals.
Die beste Bühnenshow hingegen lieferte Die Rakede. Die Spaß-HipHopper aus Köln sorgten für eine ausgelassene Atmosphäre im Mokka im Stadthaus. Schade nur, dass sie bei ihren Sets Stücke wiederholten.
Fazit: Abwechslungsreiches Programm, tolle Bands. Wer bedauert, dass weniger Kneipen dabei sind: Sieben Lokale mit sieben Konzerten kann man schaffen. Mehr geht gar nicht.