Werkstatt: Ein Stadtgrün für alle
Bürger sammelten Ideen für die Umgestaltung des Lyzeumsgartens hinter der Festhalle.
Viersen. Eine ausrangierte Telefonzelle könnte künftig zum neuen Mobiliar des Lyzeumsgartens gehören — in Funktion eines Bücherschranks für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Das zumindest ist eine von über 20 Ideen, die Anwohner bei einer Bürgerwerkstatt für den neu zu gestaltenden Lyzeumsgarten gesammelt haben. Sie diskutierten mit Wolfgang Halberkann, Fachbereichsleiter der Städtischen Betriebe, Südstadtbüro-Leiter Uwe Peters sowie Vertretern der städtischen Fachbereiche Kultur, Sport, Jugend und Stadtplanung.
Wolfgang Halberkann ist von der Bücherschrank-Idee begeistert und sucht nun nach einer günstigen ausrangierten Telefonzelle. Findet er keine, könnte man die Idee anderer Städte aufgreifen und zum Beispiel alte Stromverteilerkästen umbauen. Auf jeden Fall müsse eine optisch ansprechende Lösung gefunden werden, betont Halberkann. Einen Paten, der den Bücherschrank pflegt, gibt es bereits: Norbert Lennartz vom Versandantiquariat „Der-Philo-Soph“ erklärte sich dazu bei der Bürgerwerkstatt bereit. „Damit kommen keine Kosten für die Bewirtschaftung auf die Stadt zu“, sagte Lennartz.
Aber nicht nur um eine Telefonzelle müssen sich Halberkann und seine Kollegen kümmern. Die derzeitige Tristesse des Gartens hinter der Festhalle mit einigen Bänken, einer Menge Grün und einem steinernen Podest soll einer Anlage weichen, die generationsübergreifende Angebote bietet. Generell sei es wichtig, dass die Fläche auch von Menschen genutzt werden kann, die auf einen Rollator angewiesen sind, erklärten die Bürger.
Vorstellen können sie sich auf dem 1200 Quadratmeter großen Areal an der Dr.-Carl-Schaub-Allee neben gemütlichen Sitzgelegenheiten unter anderem festinstallierte Tische mit Spielbrettern, Wasserspiele, Wipptiere für Kinder sowie Fitnessgeräte für Jugendliche und Erwachsene. Reizvoll sei auch ein Boden-Schachspiel — wenn sich jemand um die Figuren kümmert, die abends weggeschlossen werden sollten. Statt des Bühnenpodests könnte es eine mobile Bühne für verschiedene Aufführungen auch von Schulen und Kindergärten geben. Angsträume sollen durch eine Beleuchtung vermieden, vorhandene Sträucher möglichst an die Gartenränder verpflanzt werden.
Für die Umgestaltung des Lyzeumsgartens stehen 100 000 Euro zur Verfügung. „Damit kann man schon was machen“, sagt Halberkann. Was möglich ist, wird die Stadtverwaltung in wenigen Wochen präsentieren. Im Herbst könnten dann die Umbauarbeiten starten. gran