Weitere Güterzuglinie ab Kaldenkirchen ist in Betrieb

Bis zu sechs Züge pro Woche fahren in die Schweiz. Es ist die dritte Verbindung ab Kaldenkirchen. Investor Cabooter hat weitere Pläne.

Foto: busch-

Kaldenkirchen. Hans Cabooter baut den Umschlagplatz in Kaldenkirchen weiter aus. Am Montag nahm der erste Zug in Richtung Schweiz Fahrt auf. Für den niederländischen Investor ist das eine neue Möglichkeit, die es ohne das Railterminal in Kaldenkirchen nicht gegeben hätte. „Wir haben auch Nachfragen für weitere Verbindungen“, erklärt Peter Pardoel, Ingenieur beim in Venlo beheimateten Logistiker Cabooter. Mit diesem Ausbau — geplant sind sechs Züge pro Tag — habe Kaldenkirchen wieder einen Platz im Schienennetz erhalten. „Kaldenkirchen wird wieder wahrgenommen“, meinte Pardoel. Nettetals Bürgermeister Christian Wagner (CDU) zeigte sich beim Ortstermin „sehr zufrieden“ mit dieser Entwicklung.

Möglich wurde die neue Verbindung durch die Zusammenarbeit von Cabooter mit Contargo, einem Tochterunternehmen des Logistikers Rhenus. Den Ablauf erläutert Michael Lückenbach, Direktor von Contargo: „Ein Zug, der aus Basel/Weil am Rhein kommt, wird im Rheinhafen geteilt: Ein Teil geht nach Duisburg, der andere nach Kaldenkirchen.“

Im Oktober 2014 hat der niederländische Investor Cabooter damit begonnen, den brachliegenden, ehemaligen Bahnhof in Kaldenkirchen wieder als Umschlagplatz für Güter herzurichten. Nach eigenen Angaben will er bis zu zehn Millionen Euro in dieses Vorhaben investieren. Das Gelände hat er von der Deutschen Bahn übernommen. Inzwischen sind auch 20 000 Quadratmeter der teils unbefestigten Fläche gepflastert worden. Die übrigen 10 000 Quadratmeter sollen folgen. Ein Teil der früheren Büros von Frans Maas an der Poststraße soll abgerissen, der andere Teil umgebaut werden.

Im Dezember 2016 hatte Cabooter in Kaldenkirchen die erste Verbindung nach Busto-Galleerate/Norditalien gestartet. Inzwischen gibt es eine zweite Verbindung ins italienische Domodossola. Jeweils fünf Züge pro Woche verlassen den Umschlagplatz in Kaldenkirchen. Den Zugverkehr für diese beiden Linien organisiert die Firma CargoBeamer für Cabooter. Und am Montag ist nun noch die Verbindung in die Schweiz mit bis zu sechs Zügen pro Woche hinzugekommen.

Hans Cabooter ist mit seinen Ausbauplänen für das Railterminal noch nicht am Ende. „Wir befinden uns erst in der ersten Phase“, erläutert der Investor. Dafür gebe es auch die notwendigen Genehmigungen. Doch der Niederländer denkt schon jetzt in größeren Dimensionen. In einer zweiten Stufe will er das Gelände sogar bis zur Autobahn 61 entwickeln — damit wäre der Umschlagplatz größer als das ehemalige Bahnhofsgelände. „Doch dafür müsste man erst die Genehmigungen einholen“, betont Christoph Kamps von der Wirtschaftsförderung der Stadt Nettetal.