20. Spielzeit des Stadtkulturbundes: Volksnah mit Anspruch
Am 20. August beginnt der Verkauf von Karten und Abonnements für die 20. Spielzeit des Stadtkulturbundes.
St. Tönis. „Die Menschen erwarten von uns, dass sie bei den Vorstellungen für zwei Stunden ihre Alltags-Probleme vergessen“, sagt Peter Siegel, Vorsitzender des Stadtkulturbundes. Im Blick hat er die neue Spielzeit. Der Vorverkauf für die Abo-Karten beginnt kommenden Dienstag.
Für die Abonnementvorstellung engagiert Siegel renommierte Tournee-Theater, wie die Konzertdirektion Landgraf aus dem Schwarzwald oder die Komödie am Kurfürstendamm in Berlin. Erstere lieferte beispielsweise „November“ mit Jochen Busse. Die Boulevard-Komödie über den amerikanischen Präsidenten George W. Bush begeisterte das Tönisvorster Publikum.
In dieser Saison produziert sie unter anderem „Licht im Dunkel“, ein Stück aus dem Leben von Helen Fischer. Der taubblinden Frau gelang es mit Hilfe ihrer Lehrerin Annie Sullivan, Dunkelheit und Stille zu durchbrechen, sich mitzuteilen und so Berühmtheit zu erlangen. In St. Tönis am 24. November.
In die Saison startet der Stadtkulturbund am 28. September mit einer Produktion der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin, „Das zweite Kapitel“ von Neil Simon. Er ist der Autor vieler berühmter Broadway-Stücke, etliche von ihnen wurden erfolgreich verfilmt.
„Das zweite Kapitel — Chapter Two“ wurde 1977 uraufgeführt und gilt als gutes Herbststück. Eine romantische Komödie um zwei Menschen der zweiten Lebenshälfte, die ihre Partner verloren haben, vom Liebesleben die Nase voll haben, aber dann doch zueinander finden. Zu sehen sind die Fernseh-Stars Herbert Herrmann (der auch Regie führt) und seine Lebensgefährtin Nora von Collande (die auch für die Kostüme verantwortlich ist).
„So etwas ist immer von Vorteil für den Verkauf. Die Menschen erleben solche Schauspieler gern mal live auf der Bühne“, so Siegel. Es sei ein besonderes Erlebnis, wenn man sie aus der Nähe schwitzen sehe. Man könne in solchen Aufführungen auch erkennen, dass sie ihren TV-Star-Status oft mit hervorragenden Leistungen auf der Theaterbühne untermauern könnten.
Auf Experimente will der Stadtkulturbund dennoch nicht verzichten. Solche, wie „Verrücktes Blut“ in der vergangenen Saison. „Da hatte ich Bauchschmerzen“, bekennt Siegel. Und auch Geschäftsführer Dominique Huth war gespannt. Politisch hochbrisant ging es in dem Stück von Nurkan Erpulat und Jens Hillje um die Problematik junger Migranten in unserer Gesellschaft, schockierend und voller Action. „Es sind nur ganz wenige in der Pause gegangen“, sagt Huth. Und die eigenen Probleme vergessen konnte man auch bei diesem Stück.