Ärger über Brief des Schwimmvereins

Sportverband und Politik weisen Kritik an Verteilung des Preisgelds zurück.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Willich. „Den Brief habe auch ich erhalten. Ich bin erstaunt darüber — und ein bisschen böse.“ So reagiert Joachim Broch, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, auf die schriftliche Kritik des Willichers Schwimmvereins an der Vergabe der Siegprämie beim Städte-Wettbewerb „Mission Olympic“. Wie berichtet, hatte der Verein von den insgesamt 35 000 Euro, die Willich als Siegerstadt erhalten hat, 197,74 Euro erhalten. „Das deckt nicht einmal unsere Kosten“, heißt es in dem Brief, den der Vorstand auch an Ratsmitglieder und den Bürgermeister geschickt hatte (WZ berichtete).

Broch zeigt sich vor allem verwundert über den Zeitpunkt dieser Kritik: Man habe fast zwei Jahre darüber beraten, wie das Geld verteilt werden soll. Der Schwimmverein habe sich dazu aber nicht geäußert. „Ich weiß nicht, welcher Hase sie nun geritten hat“, sagt der Vorsitzende des Verbandes. Bisher habe sich auch noch kein anderer Verein beschwert.

Klar sei, dass der Verteilungsschlüssel nicht den Aufwand jeder einzelnen Aktion berücksichtige. Dazu habe es keinen Maßstab gegeben, da Coca Cola und der Olympische Sportbund als Veranstalter die im Einzelnen erzielten Punkte nicht veröffentlicht habe. Deshalb habe man sich dazu entschlossen, pro Aktion knapp 200 Euro auszuschütten. Der Schwimmverein hatte ein Zwölf-Stunden-Nachtschwimmen organisiert.

„Anfangs hat es noch keinen Verein interessiert, was es zu verdienen gibt“, sagt Franz Auling, Vorsitzender des Sport- und Kulturausschusses, zu dem Brief. Alle seien froh und stolz gewesen, etwas für die Gemeinschaft tun zu können und am Ende den Sieg zu holen. Die Geldverteilung werde vielleicht nicht allen gerecht, aber das sei auch nicht möglich gewesen. Auling erinnert daran, dass die CDU das Preisgeld ursprünglich in eine Stiftung einbringen wollte, aber im Rat sei dann einstimmig anders entschieden worden.

„Nicht passend“ ist es aus seiner Sicht, dass der Schwimmverein auch die Geldvergabe an Schulen und Kindergärten kritisiere. Er bietet nun an, sich mit den Verantwortlichen des Vereins zusammenzusetzen.