In Amerika deutsche Wurzeln suchen
Rolf Hübecker will auf den Spuren deutscher Auswanderer reisen.
St. Tönis. Wann es in diesem Jahr losgehen soll, steht noch nicht genau fest. Dass es losgeht aber auf jeden Fall. Rolf Hübecker steckt derzeit mitten in den Planungen für eine ganz besondere Reise in die USA. Der St. Töniser will mit seiner Frau Gudrun und einem befreundeten Ehepaar eine rund 2500 Kilometer lange Autofahrt durch die Südstaaten von Georgia über Tennessee, Mississippi, Louisiana und Alabama zurück bis Atlanta machen. Es handelt sich dabei aber um keine Ferienreise im üblichen Sinne, sondern Rolf Hübecker wird auf den Spuren deutscher Auswanderer wandeln.
„Wir kennen durch unsere frühere Arbeit und die vielen Reisen in die USA etliche Menschen, die ausgewandert sind. Wir werden einmal schauen, was von der deutschen Sprache und der Kultur erhalten geblieben ist“, sagt Rolf Hübecker. Das Forschen ist eine heimliche Leidenschaft des St. Tönisers. Die eigene Familienchronik hat er so bis in 16. Jahrhundert zurückverfolgt. Bei den Präsidenten der USA ist er ebenfalls unter die Forscher gegangen. Hübecker entdeckte, dass eine Vielzahl der Präsidenten mit Alfred und Karl dem Großen verwandt waren.
Dass es ausgerechnet um die USA geht, kommt nicht von ungefähr. „Unser Sohn Lars lebt seit 22 Jahren in den Staaten. Wir haben eine amerikanische Schwiegertochter und drei Enkelkinder. So besteht natürlich ein enger Kontakt. So ist auch die aktuelle Idee entstanden“, sagt Gudrun Hübecker.
Sie selber ist immer wieder von der Freundlichkeit und Toleranz der Amerikaner begeistert. Hinzu komme vieles, das sie angenehmer als in Deutschland empfindet. Kindergeburtstage werden mit der ganzen Familie einschließlich der Eltern der geladenen Kinder gefeiert, das Schulsystem fördert die Talente der Kinder und die Kirchen sind Kommunikationszentren. Auch wenn vieles anders ist, so stellten die Hübeckers auf vielfältige Weise bei ihren Reisen bereits fest, dass vielen Auswanderern die deutsche Kultur am Herzen liegt. Deutsche Schulen, die Kinder an den Samstagen neben der normalen Schule besuchen, sind stark gefragt.
So besuchen die eigenen Enkelkinder ebenfalls eine solche Schule. Derzeit arbeiten die Hübeckers die genaue Route aus, zu der auf jeden Fall auch German Town, das Grab von Martin Luther King und eine Dampferfahrt auf dem Mississippi gehören.